| Dozent/in |
Dr. A. Tunger-Zanetti und Dr. S. Behloul; |
| Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
| Code |
FS081118 |
| Semester |
Frühjahrssemester 2008 |
| Durchführender Fachbereich |
Religionswissenschaft |
| Studienstufe |
Bachelor
Master |
| Termin/e |
wöchentlich (Mi), ab 20.02.2008, 13:00 - 15:00 Uhr, Pfistergasse K 1 |
| Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
| Turnus |
wöchentlich |
| Inhalt |
Europäischer Islam. Historische Präsenz und die gegenwärtie Entwicklung des Islam in Bosnien Herzegowina. Ein häufig zu beobachtendes Merkmal der bisherigen öffentlichen und nicht selten auch akademischer Diskussion über die Präsenz von Muslimen in Westeuropa besteht darin, dass Migranten aus muslimisch geprägten Gesellschaften eine einheitliche, vorgeformte und unhinterfragbare islamische Identität implantiert wird. Infolge dieser essentialisierenden Wahrnehmung wird bei den öffentlichen Diskussionen über muslimische Migranten der Faktor Mensch, sein kultureller und sprachlicher Hintergrund sowie die Migrationserfahrung als seine Grundbefindlichkeit schnell ausgeblendet und durch ein starres religiöses System ersetzt. Im Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung aber auch der Forschung stehen meist Muslime türkischer, arabischer oder pakistanischer Herkunft. Dabei wird übersehen, dass es auch Muslime aus dem ehemaligen Jugoslawien gibt, die eine jahrhundertlange Erfahrung als Muslime in Europa mitbringen. Gerade in der Schweiz bilden muslimisch geprägte Migranten aus dem früheren Jugoslawien (Albaner und Bosniaken) die zahlenmässige stärkste Gruppe von Muslimen. Insbesondere in Bosnien-Herzegowina hat sich vor allem in der Zeit des Habsburger-Reichs und Jugoslawiens die Tradition eines "bosnischen Islam" herausgebildet, dessen Kennzeichen das Zusammenleben mit anderen ethnisch-religiösen Gruppen eigene Traditionen der Scharia- und der Koraninterpretation sowie eine klare institutionelle Verfasstheit sind. Das Ziel des Hauptseminars besteht einerseits darin, auf der Grundlage von Einzelreferaten und gemeinsamer Textlektüre das spezifische historisch-kulturelle Profil des bosnischen Islam kennen zu lernen und zu diskutieren. Zum anderen soll es darum gehen, die gegenwärtigen Entwicklungstendenzen innerhalb des bosnischen Islam zu thematisieren und nach dem möglichen Beitrag dieses Islam für die zukünftige institutionelle und kulturelle Verortung des Islam in Europa zu fragen. Begleitend zum Seminar werden drei öffentlich zugängliche Vorträge mit Gastreferenten von der Islamischen Fakultät der Universität Sarajevo stattfinden. |
| Lernziele |
s. kommentiertes Vorlesungsverzeichnis |
| Voraussetzungen |
ab 3. Semester, 1 absolviertes Proseminar in Religionswissenschaft; Grundkenntnisse der islamischen Traditionen |
| Sprache |
Deutsch |
| Begrenzung |
25 |
| Hinweise |
für BA- und MA-Studierende geeignet |
| Hörer-/innen |
Nein |
| Kontakt |
samuel-martin.behloul@unilu.ch / andreas.tunger@unilu.ch / andreas.tunger@unilu.ch oder
Religionswissenschaftliches Seminar, Frau Christine Waghorn, Kasernenplatz 3, 3. Stock, Büro 303, 6000 Luzern 7. Tel.: 041 228 73 88, e-mail: relsem@unilu.ch |
| Material |
s. Semesterapparat |
| Literatur |
Empfohlene Literatur Balic, Smail (1992), Das unbekannte Bosnien. Europas Brücke zur islamischen Welt, Köln: Böhlau Verlag. Bremer, Thomas (2003), Kleine Geschichte der Religionen in Jugoslawien, Freiburg, Herder. |