Dozent/in |
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Christa Schnabl, MMag. Christine Gasser |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
FS091127 |
Semester |
Frühjahrssemester 2009 |
Durchführender Fachbereich |
Theologie |
Termin/e |
Fr, 20.03.2009, 09:00 - 12:30 Uhr | 14:00 - 17:30 Uhr, SK505 Sa, 21.03.2009, 09:00 - 15:00 Uhr, SK505 Fr, 08.05.2009, 09:00 - 12:30 Uhr | 14:00 - 17:30 Uhr, SK505 Sa, 09.05.2009, 09:00 - 15:00 Uhr, SK505 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Inhalt |
Im Seminar wird eine vertiefende Einführung in Grundbegriffe einer Ethik gegeben, die bewusst das Geschlechterverhältnis als soziale Ordnungskategorie mitreflektiert.
Im Zentrum einer ersten Analyse stehen feministisch-ethische Grundlagen (Geschichte der Frauenbewegung, feministische Theorien und ihre Normen, Gerechtigkeitstheorien) sowie die sozialethische Einordnung der Begriffe: sex, gender, Androzentrik, Patriarchat, Geschlechterpolitik. Daran anknüpfend stellt die Lehrveranstaltungsleiterin aktuelle Ergebnisse ihrer Forschung zu einer Ethik der Fürsorge vor und lädt zur Diskussion dieser ein. Die aktuell kursierende Pflegedebatte, die Vorrangstellung von Erwerbsarbeit gegenüber reproduktiver Tätigkeit, die Delegierung von sog. hausfraulichen Tätigkeiten an Personen mit Migrationshintergrund sowie schließlich die sich seit Jahren auf niedrigem Niveau befindliche Geburtenrate lassen dieses mit dem Privatbereich assoziierte Themenfeld gesellschaftlich und politisch virulent werden. Die christliche Sozialethik im Verbund mit geschlechtertheoretischem Wissen kann hier einen entscheidenden Beitrag zur Klärung und normativen Einordnung dieser aktuellen Themenfelder leisten.
Weitere brisante Themenfelder (bspw.: Gleichheit und/oder Gerechtigkeit, Macht und Gewalt, Gender mainstreaming, Geschlechterordnung und Katholische Soziallehre…) stehen zur Bearbeitung als Referate bereit und werden in der ersten Unterrichtseinheit vorgestellt und verteilt. Sie bieten eine Möglichkeit zur individuellen Vertiefung entsprechend der mitgebrachten Vorkenntnisse und Interessenslagen. |
Voraussetzungen |
Für Bachelorstudierende Theologie: Besuch einer Hauptvorlesung des Fachbereichs Theologische Ethik/Sozialethik |
Anmeldung |
bis 02.03. an christine.gasser@univie.ac.at |
Abschlussform / Credits |
Bestätigte Teilnahme ohne Evaluation / 3 Credits
Benotetes Referat / 4 Credits
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Hinweise |
Nach Ablauf der Anmeldefrist (2.3.) wird ein Grundlagentext zur vorbereitenden Lektüre an die Teilnehmer/innen des Seminars übermittelt. |
Hörer-/innen |
Ja |
Kontakt |
christine.gasser@univie.ac.at oder +43 (0)1 4277 30021 (Institut für Sozialethik, Universität Wien) |
Literatur |
Heimbach-Steins, Marianne: Sichtbehinderung. Das Geschlechterverhältnis in der Wahrnehmung christlicher Sozialethik, in: Ulrike Gentner (Hg.): Geschlechtergerechte Visionen. Politik in Bildungs- und Jugendarbeit. Königstein/Taunus 2001, 257-392.
Schnabl, Christa: Gerecht sorgen. Grundlagen einer sozialethischen Theorie der Fürsorge. Freiburg 2005.
Schnabl, Christa: Christliche Sozialethik und katholische Soziallehre zwischen Gleichheit und Differenz, in: Christian Spieß/ Katja Winkler (Hg.): Feministische Ethik und christliche Sozialethik. Münster 2008, 73-107.
Schnabl, Christa: Fürsorge – Eine Kategorie feministischer Ethik und ihre Bedeutung für die christliche Sozialethik, in: a.a.O., 219-252.
Wendel, Saskia: Feministische Ethik zur Einführung. Hamburg 2003. |