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Kuppel - Tempel - Minarett. Sakralbauten zugewandeter Religionen im öffentlichen Raum der Schweiz und Westeuropa. Sakralbauten zugewanderter Minderheiten im öffentlichen Raum.


Dozent/in Dr. phil. Andreas Tunger-Zanetti
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS101231
Semester Frühjahrssemester 2010
Durchführender Fachbereich Religionswissenschaft
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e wöchentlich (Mo), ab 22.02.2010, 15:00 - 17:00 Uhr, Residenz R 0.03
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus wöchentlich
Inhalt Der öffentliche Raum stellt einen sensiblen und keinesfalls "neutralen" Bereich dar. Dies zeigt sich deutlich , wenn sich zugewanderte Religionen etablieren. Aktuelle Beispiele liefern die Kontroversen, die in der Schweiz in den letzten Jahren um den Bau von Minaretten, aber bisweilen auch von orthodoxen Kirchen zu beobachten sind. Was bisher selbstverständlich schien, ist es nicht mehr. Durch markante und sichtbare Symbole - Bauten, Statuen, Prozessionen, Kleidung und anderes mehr - beanspruchen zugewanderte Religionen ihren Platz im öffentlichen Raum. Bisherige Ansprüche auf Präsenz und Teilhabe im öffentlichen Raum müssen modifiziert und oft neu verhandelt werden. Der öffentliche Raum wird öffentliches Thema. Die Wissenschaft fragt, wie die erwähnten Prozesse der Eingliederung und des Aushandelns im einzelnen ablaufen und wovon sie beeinflusst werden. Das Hauptseminar verfolgt zwei Hauptperspektiven. Einerseits führt es die Teilnehmenden in die laufende Forschung des Projekts "Kuppel - Tempel - Minarett" (http://www.religionenschweiz.ch/bauten) ein. Dabei geht es vor allem den folgenden Fragen nach: Wann und aus welchen Gründen streben zugewanderte Religionsgemeinschaften einen erkennbaren repäsentativen Sakralbau an? Wie gehen sie vor bei der Umsetzung ihres Projekts? Welche Faktoren bestimmen das Verhältnis zwischen Religionsgemeinschaft und Umgebung (Nachbarschaft, Behörden) und die Akzeptanz des Bauprojekts? Vergleichend werden auch Einzelbeispiele aus anderen westeuropäischen Gesellschaften herangezogen. Anderseits sollen verschiedene theoretische Ansätze (Knott, Peach/Gale u.a.) an den Beobachtungen aus der Feldforschung getestet werden, um Stärken und Schwächen dieser Ansätze herauszuarbeiten. Die Studierenden sollen im Seminar praktisch an das forschungsorientierte Lernen herangeführt werden. Dazu wird vorhandenes Material aus dem erwähnten Projekt weiter ausgewertet und in eigenen Kurzerhebungen Neues produziert. Besonderes: - Das Hauptseminar wird 1 bis 2 Besuche bei einzelnen der thematisierten Sakralbauten umfassen. Diese Besuche müssen voraussichtlich zu einer anderen Zeit als in der regulären Seminarstunde stattfinden. - Es besteht die Möglichkeit, durch Mitarbeit am Projekt "Kuppel - Tempel - Minarett" ausserhalb des eigentlichen Seminars Social Credit Points zu erwerben.
Voraussetzungen ab dem 4. Semester!
Eroflgte Teilnahme an einen religionswissenschaftlichen Proseminar
Sprache Deutsch
Begrenzung bis 20 Studierende
Anmeldung UniPortal
Hinweise für BA- und MA-Studierende geeignet
Hörer-/innen Nein
Kontakt andreas.tunger@unilu.ch
Religionswissenschaftliches Seminar, Christine Waghorn, Kasernenplatz 3, 6000 Luzern 7
Tel.: 041 228 73 88; e-mail: relsem@unilu.ch
Material s. Semesterapparat
Literatur Literatur Peach, Ceri; Gale, Richard (2003): "Muslims, Hindus, and Sikhs in the new religious landscape of England", in: Geographical Review, Jg. 93, H. 4, S. 469-490. Knott, Kim (2005): "Spatial Theory and Method for the Study of Religion", in: Temenos, 41, No. 2, S. 153-184. Mohn, Jürgen (2008): "Die Auflösung religiöser Topographien der Stadt? Anmerkungen zur Diversifikation des Religiösen im Raum des Öffentlichen", in Kunst und Kirche, 71, H. 4, S. 24-18. Beinhauer-Köhler, Bärbel; Leggewie, Claus; Jasarevic, Alen (2009): Moscheen in Deutschland. Religiöse Heimat und gesellschaftliche Herausforderung, München: C.H. Beck (zum Kauf empfohlen, Fr. 22.90)