Dozent/in |
Dr. Gustav Schoener |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
FS111369 |
Semester |
Frühjahrssemester 2011 |
Durchführender Fachbereich |
Religionswissenschaft |
Studienstufe |
Bachelor
Master |
Termin/e |
Fr, 25.02.2011, 08:00 - 12:00 Uhr, Residenz R 0.01 Fr, 11.03.2011, 13:15 - 20:00 Uhr, Residenz R 0.01 Sa, 12.03.2011, 09:15 - 15:00 Uhr, Residenz R 0.01 Fr, 01.04.2011, 13:15 - 20:00 Uhr, Residenz R 0.01 Sa, 02.04.2011, 09:15 - 15:00 Uhr, Residenz R 0.01 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Blockseminar
Einführung: 25.02.11: 8.15-12.00
Block 1: Fr 11.03.11: 13.15-19.30 und Sa 12.03: 9.15-14.30
Block 2: Fr 01.04.11: 13.15-19.30 und Sa 02.04: 9.15-14.30 |
Inhalt |
Wer einen Blick in Zeitungs- und TV-Horoskope wagt, wird sich vielleicht die Frage stellen, was die Astrologie im Kontext der Religionen zu suchen hat. Der Verdacht liegt schnell nahe, dass die Astrologie ene falsch verstandene Astronomie sei, denn der Zusammenhang von Gestirnen und Menschen wird in keiner Weise plausibel gemacht. Die reiche Quellenlage zeigt, dass die Astrologie von ihren orientalischen Anfängen bis in die Reformationszeit Teil eines mythischen, polytheistischen Weltbildes war. Dieses Weltbild betont die Einheit von Mensch, Natur und Kosmos und stellte die Beziehung Kosmos - Mensch in einen transzendenten Sinnzusammenhang. In dieser Weise ist sie auch von vielen Vertretern im Judentum, Christentum und Islam rezipiert worden. Besonders in der Reformationszeit diente die Astrologie sowohl der reformatorischen als auch der römisch-katholischen Seite als Legitimation für die jeweils eigenen Anliegen. Auch Luther und Melanchthon waren an diesem astrologischen Diskurs beteiligt. Im Unterschied zu diesen Kontexten ist die moderne Astrologie vor allem im Umfeld der Theosophie und der Rosenkreuzer-Gesellschaften, aber auch der analytischen Psychologie wieder aufgetaucht. In ihren esoterischen Ausprägungen knüpft sie an die antike Tradition der kosmischen Götter und Kräfte an, in ihren psychologischen Ausprägungen deutet sie die antiken Göttergestalten in "Symbole" und "Signaturen" um, die auf so genannte archetypische "Kräfte" im Menschen, in der Natur und im Kosmos verweisen. Zielsetzung des Seminars ist es, unterschiedliche Begründungen und Anwendungen der Astrologie zu erarbeiten. Der erste Block widmet sich wichtigen religionsgeschichtlichen Stationen von der sumerischen Zeit bis in die Reformationszeit. Der zweite Block untersucht moderne Formen der Astrologie, in denen esoterische Lehren, empirische Studien und auch Formen christlicher Anwendungen den Rahmen abgeben. |
Voraussetzungen |
ab 3. Semester, Besuch einer religionswissenschaftlichen Vorlesung oder eines religionswissenschaftlichen Proseminars |
Sprache |
Deutsch |
Begrenzung |
18 Studierende |
Anmeldung |
UniPortal Dr.Schoener@t-online.de |
Hörer-/innen |
Nein |
Kontakt |
Religionswissenschaftliches Seminar, Frau Ch. Waghorn, Kasernenplatz 3, 6000 Luzern 7;
Tel. 041 228 73 88; e-mail: relsem@unilu.ch |
Material |
s. Semesterapparat |
Literatur |
Empfohlene Literatur von Stuckrad, Kocku: Geschichte der Astrologie. Von den Anfängen bis zu Gegenwart, München: Beck, 2003 (Anschaffungsempfehlung für alle! - fest gebunden, 400 S., 8.55 Euro) Knappich, Wilhelm: Geschichte der Astrologie, Frankfurt/M.: Klostermann, 3. Aufl. 1998 (1. und 2. Aufl. auch möglich) Ring, Thomas: Astrologische Menschenkunde Bd. 1 - Kräfte und Kräftebeziehungen, Freiburg/Br.: Bauer 6. Aufl. 1990 (oder andere Auflage). Voss, Gerhard: Astrologie christlich, Regensburg: Pustet, 4. Aufl. 2003 (oder andere Aufl.). |