Vom Leben der Tiere - zwischen Forschung und Vorstellung. Literarische und wissenschaftliche Texte.
Dozent/in |
Prof. Dr. Christoph Hoffmann |
Veranstaltungsart |
Proseminar |
Code |
FS131384 |
Semester |
Frühjahrssemester 2013 |
Durchführender Fachbereich |
Wissenschaftsforschung |
Studienstufe |
Bachelor |
Termin/e |
wöchentlich (Di), ab 19.02.2013, 15:00 - 17:00 Uhr, 4.B02 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Wöchentlich |
Inhalt |
Dass Tiere eine „eigene Welt haben“, wie der Naturforscher John Lubbock am Ende des 19. Jahrhunderts pointiert formuliert, treibt einen Keil zwischen die menschliche Erfahrung und dem Leben der Tiere. Von nun an gilt, dass im Blick auf Tiere menschliche Begriffe und Annahmen immer fehl gehen müssen. Was ein Tier empfindet, erlebt, welche Erfahrungen es macht und welche wie auch immer gearteten Vorstellungen es unter Umständen von seiner Umgebung und sich selbst besitzt, ist in diesem Sinne bestenfalls andeutungsweise in Erfahrung zu bringen. Damit ist nicht ausgeschlossen, die Lebensweisen von Tieren zu erforschen, es ergibt sich aber immer ein Abstand zum ‚Forschungsobjekt’, der nur hilfsweise durch Imaginationen überbrückt werden kann. Forschung trifft sich in diesem Punkt mit literarischen Beschreibungen tierischer Welten, ohne dass damit gesagt werden soll, Forschung ginge in Literatur auf oder umgekehrt Literatur in Forschung. Vielmehr lässt sich beobachten, dass die Konjunktur von Tiergeschichten im 20. Jahrhundert an demselben einschneidenden Bruch zwischen menschlicher und tierischer Erfahrung partizipiert, der die wissenschaftliche Erforschung tierischer Welten erst ermöglicht. In dem Seminar sollen an einem Repertoire literarischer und wissenschaftlicher Texte seit Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart Formen und Techniken der Vorstellung tierischer Welten studiert werden. Die Spannbreite reicht dabei von Kinderbüchern wie der ‚Biene Maja’ über wissenschaftliche Aufsätze, Erzählungen etwa von Franz Kafka bis hin zu philosophischen Texten. |
Lernziele |
Einsicht in die Rolle von Imagination in der Verhaltensbiologie des 20. Jahrhunderts. Auseinandersetzung mit narrativen Figuren und erkenntnistheoretischen Problemen. |
Sprache |
Deutsch |
Abschlussform / Credits |
Besuch mit bestätigter Teilnahme / 4 Credits
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Hörer-/innen |
Ja |
Kontakt |
christoph.hoffmann@unilu.ch |
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