Religionsproduktivität der Moderne. Neue Religionen vom 19. bis 21. Jahrhundert
| Dozent/in |
Prof. Dr. phil. Martin Baumann |
| Veranstaltungsart |
Vorlesung |
| Code |
FS161134 |
| Semester |
Frühjahrssemester 2016 |
| Durchführender Fachbereich |
Religionswissenschaft |
| Studienstufe |
Bachelor
Master
Doktorat |
| Termin/e |
wöchentlich (Do), ab 25.02.2016, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B48 |
| Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
| Turnus |
wöchentilch |
| Inhalt |
Ganz im Gegensatz zur Theorie der Säkularisierung und des Verschwindens von Religionen ist die Zeit der Moderne als hochgradig religionsproduktiv einzuschätzen. Bis vor wenigen Jahren galt es für viele als sicher, dass der Niedergang von Religion in modernen Gesellschaften besiegelt sei: Die Bedeutung von kirchlicher Religion in europäischen Gesellschaften ging eindeutig zurück, von einer gesamtgesellschaftlichen Präge- und Deutungskraft von Religion kann nicht mehr recht die Rede sein. Dieser Konzentration auf europäische Verhältnisse steht jedoch in globaler Perspektive die Bildung neuer religiöser Traditionen entgegen, indem in Asien wie auch in Nordamerika und Europa neue Religionen in grosser Anzahl entstanden. Die Zeit der Moderne, sowohl das durch koloniale Expansion und christliche Erweckungsbewegungen gekennzeichnete 19. Jahrhundert als auch das 20. Jahrhundert, lässt viele "kleine" und "grosse" Religionen auf allen Erdteilen entstehen. Unter diesem Blickwinkel betrachtet, zeigt sich die landläufig als rationalitätsfundierte Moderne als nachdrücklich religionsinnovativ und -produktiv.
Die Vorlesung wird den Kontext der Moderne skizzieren und neu entstandene Religionen wie die Mormonen, Jehovas Zeugen, Baha'i, Aum Shinrikyo, Scientology, die Raelianer sowie den Weg von der Theosophie zum New Age und zum Spiritualitäts-Boom vorstellen. Zu ausgewählten Religionen sollen zudem nach Möglichkeit auch Vertreter/innen der Traditionen eingeladen und selbst zu Wort kommen. |
| Lernziele |
Die Vorlesung zielt darauf ab, religionsgeschichtliche Fakten und Kenntnissen zu exemplarischen neuen Religionen zu vermitteln und in religionssystematischer Perspektive relevante Begriffe, Theorieansätze und analytische Zugriffe (u.a. Traditionsbildung, "Religionsmischung" und Innovation) aufzuzeigen. |
| Voraussetzungen |
keine |
| Sprache |
Deutsch |
| Leistungsnachweis |
Klausur |
| Abschlussform / Credits |
Interesse und aktive Teilnahme / 2 Credits
|
| Hörer-/innen |
Ja |
| Kontakt |
relsem@unilu.ch |
| Literatur |
wird in der Vorlesung im Detail genannt |
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