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Protest in der Weltgesellschaft


Dozent/in Dr. des. Luca Tratschin
Veranstaltungsart Masterseminar
Code FS161193
Semester Frühjahrssemester 2016
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Master
Termin/e wöchentlich (Mi), ab 24.02.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 3.B55
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Spätestens seit den öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten der globalisierungskritischen Bewegung ist klar geworden, dass transnationale Proteste ein prominentes Phänomen der Gegenwartsgesellschaft darstellen. Besonders in den letzten Jahren wurde dies noch einmal deutlicher mit dem als „arabischer Frühling“ bezeichneten Protestzyklus sowie mit den Indignados und der Occupy-Bewegung. Diese Beispiele sollten aber nicht zum Schluss führen, dass die seit dem Ende des Kalten Krieges beobachtbaren Proteste mit weltweitem Bezugshorizont ein Novum darstellen würden. Schon im 19. Jahrhundert und Mitte des 20. Jahrhunderts lassen sich transnationale Proteste und soziale Bewegungen beobachten. Man kann mit einiger Berechtigung davon sprechen, dass Protest ein normales Phänomen der Weltgesellschaft darstellt.In diesem Seminar dienen theoretische Angebote zum Verständnis sozialer Bewegungen sowie Studien, die sich mit globalen Aspekten sozialer Bewegungen auseinandersetzen, als Ausgangspunkt zur Entwicklung eigener Fragestellungen. Besonders interessiert hierbei die Doppelleistung der Herstellung und Darstellung von Globalität durch soziale Bewegungen. Gleichermassen sollen auch die sozialen und technischen Voraussetzungen für die Ausbildung globaler Protestzyklen diskutiert werden.
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
Kontakt luca.tratschin@unilu.ch
Material Texte werden über OLAT zugänglich gemacht.
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