Dozent/in |
Prof. em. Dr. Thomas Eberle |
Veranstaltungsart |
Masterseminar |
Code |
FS161217 |
Semester |
Frühjahrssemester 2016 |
Durchführender Fachbereich |
Soziologie |
Studienstufe |
Master |
Termin/e |
Mi, 02.03.2016, 10:15 - 13:00 Uhr, HS 13 Fr, 15.04.2016, 10:15 - 17:00 Uhr, 4.B02 Sa, 16.04.2016, 09:15 - 16:00 Uhr, 4.B02 Fr, 27.05.2016, 10:15 - 17:00 Uhr, 4.B02 Sa, 28.05.2016, 09:15 - 16:00 Uhr, 4.B02 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Inhalt |
Ethnographische Forschungsansätze haben sowohl in der Soziologie als auch in der Ethnologie eine lange Tradition und wurden immer weiter entwickelt. Sie gehören wohl zu den ergiebigsten Ansätzen qualitativer Sozialforschung und erfreuen sich derzeit zunehmender Verbreitung. Ihr Herzstück besteht aus teilnehmender oder nicht-teilnehmender Beobachtung, die bei Bedarf auch durch qualitative Interviews sowie Dokumenten- und Artefakt-Analysen ergänzt werden. Ziel dieses Methodenseminars ist es, dass die Studierenden erstens die theoretischen und methodologischen Prämissen ethnographischer Forschung kennen und reflektieren lernen und zweitens anhand eines eigenen kleinen ethnographischen Forschungsprojekts das konkrete Vorgehen erlernen. Die Studierenden lesen und diskutieren also nicht nur Texte, sondern sie gehen auch ins Feld und beobachten was dort geschieht. Erfahrungsgemäss erweitern sie dabei ihre soziologische Beobachtungskompetenz. Es werden Beobachtungsprotokolle verfertigt sowie Sound-Aufnahmen, Fotos und allenfalls Videos gemacht. Die Ethnographie orientiert sich an den Prämissen des Interpretativen Paradigmas. Besonderes Gewicht wird die phänomenologische Perspektive haben, die subjektives Wahrnehmen und Beobachten – im Unterschied zur Semiotik – nicht auf Zeichen reduziert, sondern sie als leiblich-sinnlich-sinnhafte Konstitutionsprozesse begreift. Zum einen wird daher der menschlichen Sinneswahrnehmung – im Sinne von sensory ethnography – besondere Beachtung geschenkt; zum andern beschäftigt sich Ethnographie immer mit konkreten Lebenswelten, also mit alltäglichen sozialen Handlungen in natürlichen Situationen. In diesem Seminar werden die Möglichkeiten einer „Phänomenologischen Ethnographie“ erprobt und auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Ansätzen erörtert, insbesondere zur Ethnomethodologie und zur Autoethnographie. Struktur: 1. Kick-off-Veranstaltung: Einführung ins Thema; Organisation des Seminars (Aufgabenverteilung) 2. Erster Block: Besprechung der Literatur und Diskussion der ersten ethnographischen Übungen 3. Zweiter Block: Präsentation und Diskussion der ethnographischen Projekte (work-in-progress) |
Sprache |
Deutsch |
Prüfung |
Die Prüfung besteht in einer aktiven Teilnahme an der Diskussion der gelesenen Texte, der Präsentation des ethnographischen Forschungsprojekts (in Zweiergruppen) und der abschliessenden schriftlichen Fassung. |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Referat/Essay) / 4 Credits
|
Hinweise |
Die Pflichtlektüre wird auf Anfang Semester endgültig bestimmt (Auszüge aus den Büchern). Es können sich möglicherweise noch leichte Veränderungen der Literatur ergeben. |
Kontakt |
thomas.eberle@unisg.ch |
Material |
Die Pflichtlektüre wird in elektronischer Form auf OLAT zur Verfügung gestellt. |
Literatur |
· Banks, Marcus (2014) Analysing Images. In: Uwe Flick (Ed.), The SAGE Handbook of Qualitative Data Analysis. London, Thousand Oaks, New Dehli: Sage Publ., pp. 394-408. · Breidenstein, Georg et al. (2013) Ethnografie: Die Praxis der Feldforschung. Stuttgart: UTB. · Dellwing, Michael & Prus, Robert (2012) Einführung in die Interaktionistische Ethnografie: Soziologie im Außendienst. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. · Eberle, Thomas S. (2014) Phenomenology as a Research Method. In: Uwe Flick (Ed.), The SAGE Handbook of Qualitative Data Analysis. London, Thousand Oaks, New Dehli: Sage Publ., pp. 184-202. · Hammersley, Martyn & Atkinson, Paul (2007) “10 Ethics”. In: Hammersley, Martyn & Atkinson, Paul (Eds.), Ethnography. Principles in practice. London, New York: Routledge, pp. 209-229. · Keller, Reiner (2013) Das Interpretative Paradigma: Eine Einführung. Wiesbaden: Springer VS Verlag für Sozialwissenschaften. · Maeder, Christoph (2014) Analysing Sounds. In: Uwe Flick (Ed.), The SAGE Handbook of Qualitative Data Analysis. London, Thousand Oaks, New Dehli: Sage Publ., pp. 424-434. · Pink, Sarah (2009) Doing Sensory Ethnography. London: Sage. |