Dozent/in |
Verena Halsmayer, M.A. |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
FS161433 |
Semester |
Frühjahrssemester 2016 |
Durchführender Fachbereich |
Wissenschaftsforschung |
Studienstufe |
Bachelor
Master |
Termin/e |
Mo, 22.02.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 29.02.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 07.03.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 14.03.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 21.03.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 11.04.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 18.04.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 18.04.2016, 17:00 - 19:00 Uhr, 4.B01 Mo, 25.04.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 09.05.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 23.05.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Mo, 23.05.2016, 17:00 - 19:00 Uhr, 4.B01 Mo, 30.05.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Wöchentlich
Zusätzlich 2 Blocktermine |
Inhalt |
Anhand von zwei Fallbeispielen wollen wir im Seminar untersuchen, wie gesellschaftliche Sachverhalte durch wissenschaftliches Wissen geprägt werden. Die erste Fallstudie widmet sich der statistischen Erhebung von privatem Vermögen, wie sie zurzeit die Europäische Zentralbank (EZB) und die Statistik Schweiz durchführen. Hier geht es um jene Forschungspraktiken, die Ökonom*innen von theoretischen Vorgaben zur Fragebogenerstellung, von Interviewprotokollen zum fertigen Datenpunkt, von statistischen Verfahren zu publiziertem Wissen über Vermögensverteilungen gelangen lassen. Welche Rolle spielen Vorannahmen, politische Leitlinien und praktische Probleme in der Erstellung neuer Kapitalmessungen? Wie werden diese Zahlen im politischen Diskurs (wenn es etwa um Vermögensbesteuerung geht) verwendet, transformiert und stabilisiert? Die zweite Fallstudie befasst sich mit der Rolle von wissenschaftlichen Gutachten im Asylverfahren, in denen festgestellt wird, wer „echter“ Flüchtling ist. Welche Art von Wissen stellen Alters- und Sprachgutachten bereit? Auf welchen medizinischen und linguistischen Vorgangsweisen und welchen Informationen beruhen diese Gutachten? Wie wird dieses wissenschaftliche Argumentationsmaterial in Kombination mit geschriebenem Gesetz und asylrechtlicher Praxis zum Selektionsinstrument in der Beurteilungsinstanz?
Im Rahmen zweier Miniworkshops werden die beiden Fallstudien mit Expert*innen aus dem jeweiligen Forschungsbereich diskutiert. Zur Vorbereitung auf die Workshops werden wir im ersten Teil der Lehrveranstaltung mit Hilfe von Lektüre aus den science studies diskutieren, was eigentlich ‚Fakten’ sind, worin ‚soziale Fakten’ bestehen und wie sich die Konstitution dieser Fakten befragen lassen könnte. Im zweiten, umfassenderen, Teil des Seminars werden die Studierenden konkrete case study work erproben. Sie sind mit der Aufgabe betraut, detailliertere Fragen und geeignete Zugriffe auf das vorhandene Forschungsmaterial zu entwickeln (Fragebögen, Interviewtranskripte, Gutachten, Bescheide, etc.) sowie diese Fragen und erste Erkenntnisse in den Workshops zu erörtern.
Auf Basis des erarbeiteten Materials können Hauptseminararbeiten verfasst werden. |
Sprache |
Deutsch |
Begrenzung |
Max. 20 Personen, nach Fortschritt des Studiums |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Mitarbeit: Lektüreprotokolle, Recherche, Vorbereitung Diskussion, Impulsreferat / 4 Credits
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Hinweise |
Das Hauptseminar ist Teil des Angebots im Major Wissenschaftsforschung im Rahmen des ISK (MA). Dort zählt es für die Vertiefungsbereiche ‚Konzepte’ und ‘Praktiken’. |
Hörer-/innen |
Nach Vereinbarung |
Kontakt |
verena.halsmayer@unilu.ch |
Literatur |
Zum vorbereitenden Schmökern eignen sich:
Ian Hacking, Was heißt 'soziale Konstruktion'? Zur Konjunktur einer Kampfvokabel in den Wissenschaften, Frankfurt/Main 1999.
Peter Howlett und Mary S. Morgan, How well do facts travel? The dissemination of reliable knowledge, Cambridge University Press 2011. |