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Religiöse Traditionen, kollektive Identitäten und staatliche Anerkennung von Religion im heutigen Europa


Dozent/in Prof. Dr. Antonius Liedhegener; Anastas Odermatt, MA
Veranstaltungsart Masterseminar
Code FS161455
Semester Frühjahrssemester 2016
Durchführender Fachbereich Religion - Wirtschaft - Politik
Studienstufe Bachelor Master Doktorat
Termin/e Mi, 24.02.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 02.03.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 09.03.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 16.03.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 23.03.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 23.03.2016, 15:15 - 17:00 Uhr, 4.B01
Mi, 06.04.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 13.04.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 20.04.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 27.04.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 04.05.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 11.05.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 18.05.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Mi, 25.05.2016, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus wöchentlich
Inhalt Religionszugehörigkeit in Europa – das bedeutete im Gefolge der Kirchenspaltungen und Reformation für Jahrhunderte die Frage nach einem eindeutigen Mitgliedschaftsverhältnis zu stellen. Unabhängig von der individuellen Religiosität der Einzelnen waren mit der Religionszugehörigkeit zugleich Gruppenzugehörigkeiten und Rollenerwartungen verbunden, die es einzuhalten galt. Religion war weithin ein Schicksal, das durch Geburt und Region vorgezeichnet war. In der Regel bestimmte der Staat über die Religionszugehörigkeit seiner Einwohner. Modernisierung bedeutet in der Lebensführung der Individuen den Übergang vom Schicksal zur Wahl. Auch Religion wird in der Moderne grundsätzlich zu einem Wahlakt, der traditionale soziale Zugehörigkeiten zumindest fraglich werden lässt. Hochmodernen Gesellschaften wird attestiert, dass diese Wahl dem Einzelnen erlaubt, Religion nicht nur zu wählen, sondern auch sie in ihren Inhalten selbst neu zu komponieren. Aber stimmt dieses verbreitete Bild der wählbaren religiösen Identität für das gegenwärtige Europa? Ist nicht vielmehr gerade Religion zu einem neuen Identitätsmarker geworden, der Gruppen und Konflikte definiert?Das Seminar geht anhand ausgewählter europäischen Staaten der Frage nach der religiösen Zusammensetzung der entsprechenden Gesellschaften nach, thematisiert die Inhalte und Rolle religiöser Identitäten und nimmt die rechtlichen Bestimmungen zur Regelung von Religionszugehörigkeit und öffentlicher Anerkennung von Religionsgemeinschaften in den Blick. Methodisch werden Aggregatdatenanalysen und qualitative Ansätze kombiniert. Den Teilnehmenden stehen für ihre Untersuchungen auch die Daten der „Swiss Metadatabase of Religious Affiliation in Europe (SMRE)“ zur Verfügung. In die Benutzung dieser internetbasierten Datenbank wird eingeführt.
Sprache Deutsch
Anmeldung Uniportal
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
Hörer-/innen Nein
Kontakt antonius.liedhegener@unilu.ch / anastas.odermatt@unilu.ch
Material Ein Reader wird elektronisch bereit gestellt. Zugangsdaten in der ersten Sitzung
Literatur Cipriani, Roberto, Religion and Churches, in: Immerfall, Stefan/ Therborn, Göran (Hg.), Handbook of European Societies. Social Transformation in the 21st Century, New York 2010, 439-463. Kippenberg, Hans G./ Rüpke, Jörg/ Stuckrad, Kocku von (Hg.), Europäische Religionsgeschichte. Ein mehrfacher Pluralismus, 2 Bde., Göttingen 2009. Liedhegener, Antonius/ Odermatt, Anastas, Religionszugehörigkeit in Europa – empirisch. Die "Swiss Metadatabase of Religious Affiliation in Europe (SMRE)", in: Appel, Kurt/ Guanzini, Isabella/ Walser, Angelika (Hg.), Europa mit oder ohne Religion? Beiträge der Religionen zum gegenwärtigen und künftigen Europa (= Religion and Transformation in Contemporary European Society, Bd.8) Wien 2014, 121-169. Pollack, Detlef/ Rosta, Gregely, Religion in der Moderne. Ein internationaler Vergleich (= Religion und Moderne, Bd.1) Frankfurt - New York 2015. Woodhead, Linda, Five Concepts of Religion, in: International Review of Sociology 21(2011) 121-143.