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Das Lehrstück von den sieben Todsünden: Tradition, Problematik, Alternativen, Aktualität


Dozent/in Prof. em. Dr. Konrad Hilpert
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS171111
Semester Frühjahrssemester 2017
Durchführender Fachbereich Theologie
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e wöchentlich (Di), ab 21.02.2017, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B57
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Ist Geiz wirklich geil, kann Zorn heilig und Wut auf „die da oben“ berechtigt sein? Macht Neid erfolgreicher? Und was ist mit Shitstorm, Mobbing, Lügen online, Stolz auf Blossstellungen? Was gut und böse ist, was Sünde, muss zu jeder Zeit neu verhandelt werden. Im spätantiken Mönchtum wurde ein Katalog von Todsünden ausgebildet, der die europäische Kultur tief beeinflusst hat. Nicht nur in der Theologie, sondern auch in der Literatur, in der Malerei und im Theater sind Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Ausschweifung, Unmäßigkeit und Trägheit ein verbreitetes Thema. In jüngerer Zeit finden die sieben Todsünden Aufmerksamkeit in Werbung und Wissenschaft. Auch die populäre Zeit- und Gesellschaftskritik benutzt sie gern.
Lernziele Im Seminar soll Gehalt und Hintergrund dieser Todsünden in den verschiedenen Epochen der Theologiegeschichte geklärt und nach aktuellen Bezügen gesucht werden. Ferner soll die Erschliessungsfunktion solcher Schematisierungen erwogen und nach theologisch-ethischen Alternativen gesucht werden.
Voraussetzungen Für Bachelorstudierende Theologie: Besuch einer Vorlesung des Fachbereichs Theologische Ethik
Sprache Deutsch
Prüfung Bestätigte Teilnahme (mit Handout) (2 Cr)
mögliche Zusatzleistung zur Bestätigten Teilnahme: Referat (+1 Cr)
Benotete schriftliche Arbeit mit verpflichtender Zusatzleistung Referat (5 Cr)
mögliche Zusatzleistung für schriftliche Arbeiten: zusätzliche Anforderungen (+1 Cr)
Abschlussform / Credits Bestätigte Teilnahme / 2 Credits
Benotetes Referat / 4 Credits
siehe "Prüfung" / 0 Credits
Bestätigte Teilnahme mit Zusatzleistung / 3 Credits
Benotete schriftliche Arbeit mit Zusatzleistung / 6 Credits
Hinweise Pflichtinhalte nach SPO 2013: Theologische Ethik: Spezialmoral: "Christliche Tugendlehre"
Hörer-/innen Nach Vereinbarung
Kontakt hilpert@kaththeol.uni-muenchen.de
Literatur Susanne Blöcker, Studien zur Ikonographie der sieben Todsünden in der niederländischen und deutschen Malerei und Graphik, Münster 1993.
Alfred Bellebaum/Detlef Herbers (Hg.), Die sieben Todsünden. Über Laster und Tugenden in der modernen Gesellschaft, Münster 2007.
Aviad Kleinberg, Die sieben Todsünden. Eine vorläufige Liste, Frankfurt a.M. 2010.
Stiftung Kloster Dalheim (Hg.), Die 7 Todsünden. 1700 Jahre Kulturgeschichte zwischen Tugend und Laster, Lichtenau-Dalheim 2015.
Melanie Thierbach (Hg.), Die sieben Todsünden. Katalog der Sonderausstellung im Diözesanmuseum St. Afra in Augsburg 2016, Petersberg 2016.
Zur Einführung in die Thematik zu empfehlen: Andreas L. Fritsch, Die Wurzel allen Übels? Warum die Todsünde wieder aktuell ist, in: Herder Korrespondenz 61 (2007), 520–524.