| Dozent/in |
Anne Beutter, MA |
| Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
| Code |
FS191133 |
| Semester |
Frühjahrssemester 2019 |
| Durchführender Fachbereich |
Religionswissenschaft |
| Studienstufe |
Bachelor
Master |
| Termin/e |
wöchentlich (Mi), ab 20.02.2019, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B55 |
| Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
| Inhalt |
In diesem Seminar geht es um die „Anderen Religionen“, um jene Religionen, die in den Restkategorie-Schubladen etablierter Religionskonzepte und Klassifikationssysteme wie dem der «Weltreligionen» verschwinden – von „Traditional Religions“ bis zu „Ersatzreligionen“.
Wie kommt es dazu, dass bestimmte Traditionen diesen Status als „Aussen“, als „Rest“, ja bisweilen als „falsche“ Religionen erhalten? Und was machen diese „Anderen Religionen“ mit diesem Status, wie gehen sie mit dem Label um? Wehren sie es ab, setzen sie es produktiv ein, oder ist es ihnen gleichgültig?
Um diese Fragen zu beantworten, erarbeitet das Seminar Fallbeispiele aus verschiedenen historischen und geographischen Kontexten entlang einer Auswahl von Aus- und Abgrenzungsmechanismen. Zum Beispiel geht es um Gemeinschaften, die nicht zum interreligiösen Dialog eingeladen werden, ebenso wie um Religionen, die nicht nach dem Schema „Weltreligion“ zu erfassen waren (weil sie lokal gebunden, oral tradiert oder nicht als Gemeinschaft organisiert sind). Und es geht um Praktiken, die zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten als „Magie“ und „Medizin“, als „Volksfrömmigkeit“ und „quasi-religiös“ von einem Kernbereich der „Religion“ abgegrenzt werden. Das Seminar betrachtet diese disparaten Fälle analytisch entlang der jeweils relevanten Kategorisierung, Aus- und Abgrenzung und diskutiert, wie dadurch das Wissen über Religionen strukturiert und selektioniert wird. |
| Lernziele |
Die Studierenden erwerben Kenntnisse über eine Auswahl von religiösen Kontexten, Inhalten und Praktiken (religionsgeschichtlicher Aspekt des Seminars) und entwickeln gleichzeitig ein Verständnis dafür, wie analytische und objektsprachliche Kategorie-Systeme das Wissen über Religionen strukturieren und selektionieren (systematischer Aspekt des Seminars). |
| Voraussetzungen |
Bereitschaft zur intensiven Lektüre und zur Ausarbeitung von mündlichen und schriftlichen Beiträgen. |
| Sprache |
Deutsch |
| Leistungsnachweis |
Lehrveranstaltung begleitend |
| Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme, Lektüre, mündliches Engagement; Mündliche und Schriftliche Beiträge / 4 Credits
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| Kontakt |
anne.beutter@unilu.ch |
| Material |
wird auf Olat bereit gestellt |
| Literatur |
Auswahl:
Baumann, Martin; Tunger-Zanetti, Andreas (2018): Constructing and Representing the New Religious Diversity with Old Classifications. ‘World Religions’ as an Excluding Category in Interreligious Dialogue in Switzerland. In: Lene Kühle, Jørn Borup und William Hoverd (Hg.): The critical analysis of religious diversity. Leiden, Boston: Brill, S. 179–207.
Shaw, Rosalind (1990): The invention of ‘African Traditional Religion’. In: Religion 20 (4), S. 339–353. DOI: 10.1016/0048-721X(90)90116-N.
Kirsch, Anja (2017): Religious in Form, Socialist in Content. Socialist Narratives and the Question of Civil Religion. In: Journal of Religion in Europe 10 (1-2), S. 147–171. DOI: 10.1163/18748929-01002006.
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