Dozent/in |
Prof. Dr. phil. Gaetano Romano |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
FS191269 |
Semester |
Frühjahrssemester 2019 |
Durchführender Fachbereich |
Soziologie |
Studienstufe |
Bachelor |
Termin/e |
wöchentlich (Mo), ab 18.02.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, 4.B55 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Inhalt |
Das Seminar versteht sich als Fortsetzung einer Forschungslinie, die mit der Veranstaltung „The day after tomorrow. Ökologische Weltuntergänge in Medien, Politik und Wissenschaft (Risikogesellschaft)“ eröffnet wurde. Seither sind verschiedene Facetten des Themas in anschliessenden Veranstaltungen bearbeitet worden. Andere Facetten sind weitgehend unbearbeitet geblieben, darunter als wichtigste wohl jene, die nach dem Zusammenhang von Risikogesellschaft, Massenmedien und ‚Digitalisierung’ fragt. Der begriffliche Rahmen der Veranstaltung orientiert sich an der These, es lasse sich seit den 1970er und 1980er Jahren eine Umstellung der Selbstbeschreibung der funktional differenzierten Weltgesellschaft weg von den klassischen Grossideologien der Moderne (die es vor allem mit Reichtumsverteilungen zu tun hatten: und hier gehört auch der Nationalismus dazu) hin zu den Themen der Ökologie und des Risikos (Risikogesellschaft) beobachten. Die zentralen Referenztexte stellen Niklas Luhmann („Ökologische Kommunikation“) und Ulrich Beck („Risikogesellschaft“) zur Verfügung. Was in diesen klassischen Texten allerdings kaum bearbeitet wird, ist die Frage nach der Rolle massenmedialer Kommunikation zur Erläuterung dieses Übergangs. Dabei dürfte die Geburt der Risikogesellschaft viel mit der Ausdifferenzierung eines globalen Funktionssystems massenmedialer Kommunikation im Verlauf des 20. Jahrhunderts zu tun haben – dies die These jedenfalls, die die Veranstaltung näher prüfen wird. Eine These allerdings, die eine Komplikation mitführt: seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert wird bereits schon wieder darüber diskutiert, ob das Funktionssystem massenmedialer Kommunikation sich (Stichwort ‚Digitalisierung’) in heller Auflösung befinde. Auch diese Frage werden wir prüfen müssen: wie verändern sich ökologische Weltuntergänge, wenn die ja schon nicht gerade einfachen Beziehungen zwischen wissenschaftlichen Fakten, massenmedialen News (und filmischen, also auch massenmedialen, Fiktionen) sowie politischen Reaktionen noch zusätzlich durch social media, fake news, filter bubbles & co. belastet werden? Die Veranstaltung ist als Forschungsseminar angelegt. Wichtigstes Ziel ist es, die Teilnehmenden dazu zu motivieren, an einem offenen Forschungsprogramm zu partizipieren und dieses sowohl im Rahmen der Seminardiskussion wie auch im Rahmen von Seminararbeiten weiter zu entwickeln. |
Sprache |
Deutsch |
Prüfung |
Aktive Teilnahme: regelmässige Beteiligung am Diskussionsforum (OLAT); kleine Hausarbeit (Forschungsskizze, Umfang 5 Seiten)
Ausserdem (passend zum Konzept eines Forschungsseminars) sollte möglichst eine eigene Forschungsarbeit verfasst werden (in Form einer schriftlichen, benoteten Seminararbeit, für welche zusätzliche Credits vergeben werden). |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Details siehe "Prüfung") / 4 Credits
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Kontakt |
alexandra.kratzer@unilu.ch |
Material |
Die Texte werden über OLAT zugänglich gemacht, inklusive der oben zitierten Referenzwerke. |
Literatur |
Die (klassischen) Referenztexte werden sein: Beck, Ulrich, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Ffm.: Suhrkamp, 1986.
Luhmann, Niklas, Ökologische Kommunikation. Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?, Wiesbaden: VS, 2008 (Erstausgabe 1986). Verfügbar auch als Kindle-Edition.
Beck, Ulrich, Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit, Ffm: Suhrkamp, 2006 Weitere Literatur wird zum Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben. |