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Politik und Natur


Dozent/in Johannes Schulz, MPhil
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS201280
Semester Frühjahrssemester 2020
Durchführender Fachbereich Politikwissenschaft
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e Di, 18.02.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 3.B52
Di, 25.02.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 3.B52
Di, 03.03.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 3.B52
Di, 10.03.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 3.B52
Di, 17.03.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 3.B52
Di, 24.03.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 3.B52
Di, 31.03.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 3.B52
Di, 07.04.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 4.B54
Di, 21.04.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 4.B54
Di, 28.04.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 4.B54
Di, 05.05.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 4.B54
Di, 12.05.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 4.B54
Di, 19.05.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 4.B54
Di, 26.05.2020, 14:15 - 16:00 Uhr, 4.B54
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Wie ist das Verhältnis von Politik und Natur zu verstehen? Die Idee einer hierarchischen Trennung, bei der die Natur dem ökonomisch und politisch tätigen Menschen auf produktive Weise untergeordnet ist, hat das Verständnis des Verhältnisses von Politik und Natur in der (europäischen) Moderne (etwa bei Hobbes, Locke und Marx) dominiert. Diesem dominanten Verständnis stand aber schon früh ein anderes gegenüber: nicht nur die indigenen Opfer einer gewaltsamen, kolonialen Ausbreitung der «modernen», europäischen Weltsicht, auch europäische Kritiker der kapitalistischen Moderne, wie Rousseau oder Adorno, zeichnen das Bild eines destruktiven Verhältnisses von Politik und Natur. Die Idee ist hier nicht die von legitimer und produktiver Herrschaft von Gesellschaft über Natur, sondern die einer problematischen Beherrschung von menschlicher und nichtmenschlicher Natur durch die (ökonomisch und politisch konstituierte) Gesellschaft. Nach der Auseinandersetzung mit den zwei eben vorgestellten Bildern des Politik-Natur Verhältnisses im ersten Teil, gucken wir uns im zweiten Teil des Seminars verschiedene Formen von Beherrschung menschlicher und nichtmenschlicher Natur an: unter anderem die «biopolitische» (Michel Foucault) Normierung menschlicher Körper und die Ausbeutung (etwa in der Rohstoffindustrie oder der Massentierhaltung) nichtmenschlicher Natur im «Kapitalozän» (Jason Moore).Im dritten Teil des Seminars wenden wir uns Denkern und Aktivisten, wie Bruno Latour, Will Kymlicka oder Leanne Simpson zu, welche die Dichotomie zwischen Natur und Politik auf verschiedene Weise überwinden wollen. Die Vorschläge reichen von der Idee Tiere, Wälder oder Flüsse mit Bürgerschafts- oder Menschenrechten auszustatten und einem «Parlament der Dinge», in dem sowohl menschliche als auch nichtmenschliche Natur eine Stimme hat, zu einer Überwindung eines (kapitalistischen) Werte und Glaubenssystems, welches das Mensch-Natur Verhältnis als ein Herrschaftsverhältnis versteht, hin zu einem Werte und Glaubenssystem, welches das Mensch-Natur Verhältnis als ein ko-konstitutives, reziprokes, und solidarisches denkt.
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive mündliche Teilnahme/Schriftliche Textkommentare (benotet) / 4 Credits
Hinweise Studienschwerpunkt: Polititsche Theorie
Hörer-/innen Nach Vereinbarung
Kontakt johannes.schulz@unilu.ch
Material Pflichtlektüre und Seminarmaterialien werden auf «OLAT» zugänglich gemacht.