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Populäres Wissen: Medien, Interventionen und Abgrenzungsstrategien in Recht und Psychologie


Dozent/in Ruben Marc Hackler, M.A.
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS201440
Semester Frühjahrssemester 2020
Durchführender Fachbereich Wissenschaftsforschung
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e Di, 18.02.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 25.02.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 03.03.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 10.03.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 17.03.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 24.03.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 31.03.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 12
Di, 07.04.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 12
Di, 21.04.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 28.04.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 05.05.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 12.05.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 19.05.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Di, 26.05.2020, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus Wöchentlich
Inhalt Die Trennung von Wissenschaft und Kultur ist durchlässig. Zum einen gibt es in der Gesellschaft ein vielfältiges Interesse an wissenschaftlichem Wissen. Ein Beispiel ist die Schule, in der wissenschaftliches Fachwissen didaktisch aufbereitet vermittelt wird, ein anderes die kaum zu überblickende Ratgeberliteratur, durch die Forscherinnen und Forscher ihre Erkenntnisse einer grösseren Leserschaft präsentieren. Zum anderen wird Wissenschaft nicht abgetrennt von der Gesellschaft betrieben, vielmehr ist die Forschung durchsetzt von Praktiken, Wissensbeständen und Vermittlungsformen, die ihre Herkunft in der Alltagskultur haben. Ein Beispiel sind öffentliche Skandale, von denen die Forschung nur selten unbeeinflusst bleibt.

Wir werden uns im Hauptseminar zwei Wissensfelder anschauen, in denen populäres Wissen im 19. und 20. Jahrhundert eine zentrale Rolle spielt: Recht und Psychologie. Diese Fächer gelten als stark verwissenschaftlicht, als methodisch streng, kommen aber gleichzeitig ohne populäre Wissensformen nicht aus. Beide übernehmen wichtige Funktionen in Staat und Gesellschaft (Konflikte schlichten und Straftäter verurteilen, Menschen heilen und Krankheiten klassifizieren) und stehen darum unter einem erhöhten Rechtfertigungsdruck, der sie zwingt, ihre Erkenntnisse und Arbeitsformen einem Laienpublikum verständlich zu machen, etwa in der Presse, in Sachbüchern oder in Aufklärungsfilmen. Dazu kommen Darstellungsformen wie die Fallgeschichte und die Wissenschaftlerbiographie, die ihre Herkunft in wissenschaftlichen wie auch in populären Diskursen haben. Anhand der exemplarischen Beschäftigung mit verschiedenen Quellengruppen werden wir über die verschiedenen Grenzbereiche des wissenschaftlichen Wissens diskutieren, um das Leitbild einer selbstgenügsamen Forschung, wie es in der Wissenschaftssoziologie seit Ende des 19. Jahrhunderts immer wieder formuliert wurde, auf die Probe zu stellen. Zusätzlich werden wir uns mit Schreibtechniken befassen, die auf gute Verständlichkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen zielen. Hierfür ist geplant, Gäste in die Lehrveranstaltung einzuladen
Lernziele Historisches Grundlagenwissen über Recht und Psychologie
- Analyse und Kontextualisierung populärer wissenschaftlicher Textgenres
- Interdisziplinäres Denken
- Komplexe Sachverhalte einfach darstellen
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat, Essay, Protokoll) / 4 Credits
Hörer-/innen Nach Vereinbarung
Kontakt ruben.hackler@doz.unilu.ch
Literatur Petra Boden (Hg.), Populäres Wissen im medialen Wandel seit 1850, Berlin 2009. Susanne Düwell (Hg.), Fall – Fallgeschichte – Fallstudie. Theorie und Geschichte einer Wissensform, Frankfurt am Main 2014. Franziska Stürmer et al (Hg.), Recht populär. Populärkulturelle Rechtsdarstellungen in aktuellen Texten und Medien, Baden-Baden 2016.