Dozent/in |
Dr. Dr. Carl David Mildenberger |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
FS201457 |
Semester |
Frühjahrssemester 2020 |
Durchführender Fachbereich |
Philosophie |
Studienstufe |
Bachelor
Master |
Termin/e |
wöchentlich (Mi), ab 19.02.2020, 08:15 - 10:00 Uhr, 4.B02 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Wöchentlich |
Inhalt |
Die Beziehung von Markt und Moral ist alles andere als eindeutig. Die Autoren, die in Märkten den Weg zu Freiheit und Gerechtigkeit sehen, stehen einer ebenso grossen Gruppe an Autoren gegenüber, für die Märkte im Wesentlichen Ausbeutung, Ungleichheit und Entfremdung mit sich bringen. Wie können wir Märkte am besten verteidigen – sofern wir das tun wollen –, ohne immer nur zu argumentieren, dass es keine realistische Alternative für die ökonomische Ordnung einer Gesellschaft zu geben scheint (vom Kommunismus hat man lange nichts gehört)? Wie können wir Märkte am besten kritisieren – wenn es das ist, was wir wollen –, indem wir ihre drastischen normativen Schwächen aufzeigen? Dies sind die zentralen Fragen, die dieses Seminar behandeln wird.
Im Übrigen veranschaulicht dieses Seminar, dass philosophisches Denken nicht realitätsfern sein muss, sondern Fragen des alltäglichen Lebens behandelt – wie z.B. die Frage, ob es in Ordnung ist, sich eine Staatsbürgerschaft zu erkaufen (wie in den USA und Ungarn möglich), eine Niere (wie im Iran) oder die Dienste einer Leihmutter. Dies wird vor allem im letzten Teil des Seminars zum Thema „moral market design“ aufgezeigt.
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Lernziele |
Im Seminar sollen die Studierenden dafür sensibilisiert werden, wie sehr Urteile durch nicht-hinterfragte Hintergrundannahmen – mitunter gar verdichtet zu einem Weltbild – vorgeprägt sein können und die Kompetenz erlangen, diese Hintergrundannahmen explizit zu machen. Die Studierenden sollen des Weiteren trainieren, gelernte Inhalte in andere Kontexte zu übertragen, Stichwort: Transferwissen. Zudem sollen die Studierenden die Fähigkeit ausbilden, konkurrierende Theorien zu einer bestimmten Fragestellung in Bezug auf Schwächen und Stärken gegeneinander abzuwägen und zu eigenen kritischen Urteilen zu kommen. |
Voraussetzungen |
Besuch von mindestens einem Proseminar in Philosophie mit abgeschlossener (benoteter) schriftlicher Seminararbeit. (Ausnahme: Freie Studienleistungen) |
Sprache |
Deutsch |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Essay) / 4 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Benotete schriftliche Arbeit / 6 Credits (für Modul Philosophie)
Bestätigte Teilnahme mit Essay / 3 Credits (für Modul Philosophie)
Bestätigte Teilnahme mit Essay / 3 Credits (für Modul Philosophie)
Benotete schriftliche Arbeit / 6 Credits (für Modul Philosophie)
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Kontakt |
carldavid.mildenberger@unisg.ch |
Literatur |
Anderson, Elizabeth. 1993. Value in Ethics and Economics. Cambridge, MA: Harvard University Press. Aristotle. 2000. Nicomachean Ethics. Edited and translated by Roger Crisp. Cambridge Texts in the History of Philosophy. Cambridge: Cambridge University Press. Brennan, Jason, and Peter Martin Jaworski. 2015. “Markets without Symbolic Limits.” Ethics 125: 1053–77. Cohen, Gerald A. 1995. Self-Ownership, Freedom, and Equality. Cambridge: Cambridge University Press. Falk, Armin, and Nora Szech. 2013. “Morals and Markets.” Science 340: 707–11. Hayek, Friedrich A. 1960. The Constitution of Liberty. Chicago: University of Chicago Press. Nozick, Robert. 1977. Anarchy, State, and Utopia. New York: Basic Books. Roth, Alvin E. 2015. Who Gets What-and Why? London: William Collins. Sandel, Michael. 2012. What Money Can’t Buy: The Moral Limits of Markets. London: Allen Lane. Satz, Debra. 2010. Why Some Things Should Not Be For Sale: The Moral Limits of Markets. Oxford: Oxford University Press. Walzer, Michael. 1983. Spheres of Justice: A Defence of Pluralism and Equality. New York: Basic Books.
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