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Fernstudium Gnade und Erziehung – Konzepte und Methoden religiöser Lernprozesse in historischer Perspektive


Dozent/in Dr. theol. Alexander Maier
Veranstaltungsart Hauptvorlesung
Code FS211042
Semester Frühjahrssemester 2021
Durchführender Fachbereich Theologie
Studienstufe Bachelor Master
Weitere Daten - Aufschaltung der Unterlagen auf OLAT: wöchentlich, jeweils am Mittwoch
- Aufschaltung der Podcasts auf OLAT: bis eine Woche nach der Veranstaltung
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt In der jungen Kirche spielte eine christlich geprägte Erziehung zunächst noch keine so bedeutsame Rolle – abgesehen von der Einführung in die christliche Religiosität und die liturgische Praxis z.B. der Katechumenen. Die Eltern sahen es insbesondere für ihre Söhne als wünschenswert an, wenn diese eine weltliche Erziehung und Ausbildung erhielten, wie sie im Römischen Reich üblich war. Schliesslich sollten sie im Hinblick auf das öffentliche und berufliche Leben keine Nachteile haben. Dies zeigt sich nicht zuletzt eindrücklich an der Biographie des spätantiken Kirchenvaters Augustinus (354-430), dessen weltliche Erziehung aus Sicht seiner Eltern seine Chancen im Leben steigern sollte. Im Zuge seiner bewussten Hinwendung zum Christentum kritisierte er später das auf Erfolg und äusseren Glanz angelegte römische Erziehungsideal. Seit dem 4./5. Jahrhundert etablierte sich jedoch ein dezidiert christliches Erziehungsverständnis. In der Folge war das Christentum mit seinen Konfessionen und (auch heterodoxen) Strömungen ein mächtiger Generator für das pädagogische Denken und prägt sogar noch den aktuellen Bildungs- und Erziehungsdiskurs, obwohl sich die Pädagogik längst von der Religion emanzipiert hat. Die Vorlesung möchte zunächst anhand exemplarischer Konzepte und Methoden zentrale Dimensionen der religiösen Erziehung im historischen Verlauf thematisieren. Des Weiteren soll insbesondere das Verhältnis von göttlicher Gnade und pädagogischem Handeln fokussiert werden. Dies ist insofern interessant, als etwa die pädagogische Praxis der Erzieherinnen und Erzieher mit der theologischen Vorstellung kollidiert, dass letztlich nur Gott das Erreichen der Erziehungsziele verbürgen kann. Sodann wird danach zu fragen sein, wie Motive religiöser Erziehung die pädagogische Theorie und Praxis bis heute strukturieren. In einem kurzen Ausblick wird schliesslich zu überlegen sein, welche theologischen Parameter christliche Erziehung und Bildung in der Gegenwart ausmachen und wie die pädagogische Tradition des Christentums den allgemeinen Erziehungs- und Bildungsdiskurs bereichern kann.
Lernziele s. Inhalt
Sprache Deutsch
Leistungsnachweis Unbenoteter Leistungsnachweis: Essay (2 Cr)
Benotete schriftliche Prüfung (3 Cr)
Abschlussform / Credits Benotete schriftliche Prüfung / 3 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
siehe "Prüfung" / 0 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Unbenoteter Leistungsnachweis / 2 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Benotete schriftliche Prüfung / 3 Credits (für Modul Hauptvorlesung frei wählbar)
Hinweise - Modus der Durchführung: Podcasts (wöchentlich)
- Lehrveranstaltungsbeginn: Mi., 24.02.
- Hinweise zum Einstieg in die Lehrveranstaltung: Informationen auf OLAT
- Pflichtinhalt gem. SPO 2013: Religionspädagogik: Theorie und Didaktik religiöser Lernprozesse
Hörer-/innen Nein
Kontakt alexander.maier@unilu.ch
Literatur Katharina Greschat: Haus - Schule - Kirche: Bildungskonzeptionen und –institutionen in der (christlichen) Antike. In: Wie bildet Geschichte? Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte, Bd. 37 (2018), S. 37–48.

Alexander Maier: Bildung in der Geschichte – Bildung durch Geschichte. Tendenzen und Motive christlicher Pädagogik. In: Wie bildet Geschichte? Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte, Bd. 37 (2018), S. 139-148.

Fritz Osterwalder: Das gute Kind - pädagogische Modernität und ihr theologisches Erbe. In: Marsal, E.; Speck, R. (Hrsg.): Gut/Böse – ein Januskopf? Bern, Frankfurt a.M. 2008, S. 19-41. Weitere Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung bekanntgegeben!