Sie sind nicht angemeldet

David Grossmans Roman «Was Nina wusste». Zwischen Liebe, Leid, Vergessen und Erinnern


Dozent/in Prof. Dr. theol. Verena Lenzen; Anne Birkenhauer
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS211114
Semester Frühjahrssemester 2021
Durchführender Fachbereich Judaistik
Studienstufe Master
Termin/e Mi, 24.02.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Mi, 03.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Mi, 10.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Mi, 17.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Mi, 24.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Mi, 31.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Mi, 14.04.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Mi, 21.04.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Mi, 28.04.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Mi, 05.05.2021, 10:15 - 12:00 Uhr
Di, 11.05.2021, 08:15 - 12:00 Uhr
Mi, 12.05.2021, 08:15 - 12:00 Uhr
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt David Grossman, geboren 1954 in Jerusalem, zählt zu den bedeutenden Schriftstellern und Friedensaktivisten in Israel. Sein neuer Roman «Was Nina wusste» ist die Geschichte von drei jüdischen Frauen und einem traumatisierten Generationengedächtnis. Am 90. Geburtstag der Grossmutter, der jüdischen Kroatin Vera Novak, trifft sich die Familie im Kibbuz in Israel. Nach der Feier beschliessen die Tochter Nina, die Enkelin Gili und ihr Vater Rafi, nach Kroatien zu fahren, um dort einen Film über Veras Erinnerungen zu drehen und das lastende Familiengeheimnis zu enthüllen. Mit dem Abfall Titos von der Sowjetunion setzten 1949 politische Verfolgungen ein, und die Novaks wurden Opfer des innerjugoslawischen Terrors. Warum kaufte sich Vera damals nicht durch ein Geständnis bei der Geheimpolizei frei und akzeptierte eine dreijährige Haft auf der Gefängnisinsel Goli Otok, Titos Gulag, und gab so ihre kleine Tochter auf? – Der Roman hat ein reales Vorbild: Eva Panic-Nahir, die 2015 im Alter von 97 Jahren starb, hat Grossman gebeten, ihre Geschichte und die ihrer Tochter Tiana aufzuschreiben und in Freiheit zu entfalten.
Im ersten Teil des Seminars befassen wir uns mit dem historischen Hintergrund im ehemaligen Jugoslawien, mit Fragen des Generationengedächtnisses in jüdischen Familiengeschichten und mit literaturwissenschaftlichen Perspektiven auf Grossmans Erzählkunst. Die renommierte Jerusalemer Übersetzerin Anne Birkenhauer hat diesen Roman meisterhaft in die deutsche Sprache übertragen. Gemeinsam gestalten wir mit ihr die abschliessenden Seminarsitzungen en bloc, wobei sie vor allem Aspekte der literarischen Recherche, der Erzählperspektiven und ihrer Übersetzungs-Poetik vermitteln wird. Die Teilnehmer*innen werden gebeten, den Roman vor Seminarbeginn zu lesen und ein persönliches Lesetagebuch anzulegen.
Voraussetzungen Besuch einer Veranstaltung im Fachbereich Judaistik
Sprache Deutsch
Prüfung TF: Bestätigte Teilnahme (2 Cr)
Bestätigte Teilnahme mit Referat (3 Cr)
Benotete schriftliche Arbeit (4 Cr)

KSF: Aktive Teilnahme (Referat) (4 Cr)
Abschlussform / Credits Benotete schriftliche Arbeit / 4 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Bestätigte Teilnahme mit Zusatzleistung / 3 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Bestätigte Teilnahme / 2 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
siehe "Prüfung" / 0 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits (für Modul Freie Studienleistungen Judaistik MA)
Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits (für Modul Masterseminar in Judaistik)
Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits (für Modul Weitere Studienleistungen im Fach Judaistik MA)
Hinweise - Für Studierende der KSF gilt die Lehrveranstaltung als Masterseminar.
- MA RWP: Die Veranstaltung kann auch im Fernmodus belegt werden. Anmeldung mit Angabe des gewünschten Moduls innerhalb der Anmeldefrist an die Koordinatorin.
- Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist verpflichtend
Hörer-/innen Ja
Kontakt verena.lenzen@unilu.ch / birkenhauer@013.net
Material OLAT, Semesterapparat
Literatur - David Grossman: Was Nina wusste. (hebr. Iti Ha-Chajim Messachek Harbej: Das Leben spielt mit mir). Aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer. München 2020 (Hanser).
- Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. München 2010 (C. H. Beck).