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Dekoloniale Widerstandbewegungen des Black Atlantics: Von der Haitianischen Revolution bis zu #BlackLivesMatter


Dozent/in Dr. David Frohnapfel
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS211247
Semester Frühjahrssemester 2021
Durchführender Fachbereich Ethnologie
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e Di, 23.02.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 02.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 09.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 16.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 23.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 30.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 13.04.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 20.04.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 27.04.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 04.05.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 11.05.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 18.05.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 25.05.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Di, 01.06.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 214
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus wöchentlich
Inhalt Der haitianische Ethnologe Michel-Rolph Trouillot argumentiert für die Notwendigkeit, kollektive Schwarze Widerstände in der Geschichte immer wieder neu zu betonen, um auf die Möglichkeit einer anti-rassistischen Gegenwart und Zukunft verweisen zu können (Silencing the Past, 1995). Ausgangspunkt für das Lektüreseminar sind verschiedene global-agierende Schwarze Widerstandsbewegungen und deren ästhetische Traditionen, die sich im Verlauf des 20. Jahrhundert formierten und sich durch Kunst, Literatur und Philosophie von Kolonialismus, Imperialismus und Anti-Blackness emanzipierten. Paul Gilroy nannte diese kulturelle, intellektuelle und politische Konfiguration den Black Atlantic und beschreibt wie der transatlantische Sklavenhandel Afrika, Europa und die Amerikas transglobal Der haitianische Ethnologe Michel-Rolph Trouillot argumentiert für die Notwendigkeit, kollektive Schwarze Widerstände in der Geschichte immer wieder neu zu betonen, um auf die Möglichkeit einer anti-rassistischen Gegenwart und Zukunft verweisen zu können (Silencing the Past, 1995). Ausgangspunkt für das Lektüreseminar sind verschiedene global-agierende Schwarze Widerstandsbewegungen und deren ästhetische Traditionen, die sich im Verlauf des 20. Jahrhundert formierten und sich durch Kunst, Literatur und Philosophie von Kolonialismus, Imperialismus und Anti-Blackness emanzipierten. Paul Gilroy nannte diese kulturelle, intellektuelle und politische Konfiguration den Black Atlantic und beschreibt wie der transatlantische Sklavenhandel Afrika, Europa und die Amerikas transglobal miteinander verband. Das Konzept des Black Atlantic erweitert unser Verständnis der ‚Westlichen‘ Moderne hinsichtlich eines transnationalen Raumes des anti-rassistischen Widerstandes. Ausgangspunkt der Diskussion des Seminars bildet das Vermächtnis der Haitianischen Revolution und wie dieses zentrale Ereignis Schwarzer Emanzipation in der europäischen Geistes- und Philosophiegeschichte zum Schweigen gebracht wurde und bis heute eine Leerstelle vieler Historiographien und Philosophiegeschichten bildet. Was bedeutet es Geistesgeschichte mit und durch ein Bewusstsein für ‚Haiti‘ und die ‚Haitianische Revolution‘ zu denken? Auf diesem „Haitian Turn“ aufbauend, werden wir uns im Rahmen der Veranstaltung mit den Theorien der Négritude, des Negrismo, des Indigénisme, der Harlem Renaissance, der Creolité, des Black Internationalism, der Intersektionalität und anderen Schwarzen Feminismen, Decoloniality sowie der #BlackLivesMatters Bewegung auseinandersetzen. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt dabei auf der Erkenntnis, dass westliche Medien-, Bild- und Kunstvorstellungen, aber auch Konzepte von Geschichtsschreibung, Staatsbürgerschaft und Menschenbildern im transnationalen Raum des Black Atlantics ihren universellen Anspruch verlieren und neu zur Diskussion gestellt werden müssen. Wichtige Theoretiker*innen die wir im Seminar lesen werden, sind u.a. Toussaint Louverture, Jean-Price Mars, Léon Sédar Senghor, Aimé Césaire, Suzanne Césaire, Zora Neale Hurston, Alain Locke, W.E.B. Du Bois, Edouard Glissant, Derek Walcott, Frantz Fanon, Angela Davis, bell hooks, Audre Lorde, James Baldwin, The Combahee River Collective, Kimberlé Crenshaw, Saidiya Hartman, Jennifer C. Nash, Keeanga-Yamahtta Taylor und May Ayim.
E-Learning https://unilu.zoom.us/j/95926496425?pwd=vgfrzxj6suhmvdhla2f1nzlcz3fuqt09

Kenncode: 073550 MeetingID: 959 2649 6425

Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme / 4 Credits
Hörer-/innen Nach Vereinbarung
Kontakt david.frohnapfel@gmx.de
Literatur Combahee River Collective. “Statement.” In How We Get Free: Black Feminism and the Combahee River Collective, edited by Keenga-Yamahtta Taylor, 15–28. Chicago Illinois: Haymarket Books. Gilroy, Paul. 1993. The Black Atlantic: Modernity and Double Consciousness. London:Verso. Kravagna, Christian. 2017. “Bäume des Wissens: Anthropologie, Kunst und Politik. Melville J. Herskovits und Zora Neale Hurston.” In Transmoderne, 101–125. Berlin b_books. Lorde, Audre. 2007. Sister Outsider. New York: Crossing Press.Magloire, Ge´rarde and Kevin A. Yelvington. 2005. “Haiti and the anthropological imagination: Jean Price-Mars, Melville J. Herskovits, Roger Bastide.” Gradhiva: Revue d'anthropologie et d'histoire des arts 1: 127–152. Nash, Jennifer C. 2019. Black Feminism Reimagined: After Intersectionality. Durham and London: Duke University Press. Robinson, Cedric J. 1983. Black Marxism: The Making of the Black Radical Tradition. Chapel Hil and London: University of North Carolina Press.