Geschichte der Frankfurter Schule im kurzen 20. Jahrhundert
Dozent/in |
Dr. Jörg Später |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
FS211286 |
Semester |
Frühjahrssemester 2021 |
Durchführender Fachbereich |
Geschichte |
Studienstufe |
Bachelor
Master |
Termin/e |
wöchentlich (Mo), ab 22.02.2021, 12:15 - 14:00 Uhr, 4.B54 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
wöchentlich |
Inhalt |
Seit den 1960er Jahren beschreibt der Begriff ‚Frankfurter Schule“ einen Zusammenhang der im Umkreis des 1923 gegründeten Frankfurter Instituts für Sozialforschung entstanden ist. Die wichtigste Figur darin war der Sozialphilosoph Max Horkheimer, der 1930 Institutsdirektor wurde und während der Emigration ab 1933 in New York einen Kreis von später bedeutenden Philosophen und Sozialwissenschaftlern um sich scharte, unter ihnen Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse. Dort entstand der programmatische Aufsatz „Traditionelle und kritische Theorie“, der dem Projekt der Kritischen Theorie seinen Namen verlieh. Nach der Rückkehr des Instituts nach Frankfurt 1949 spielten die Frankfurter, vor allem Adorno und Jürgen Habermas, eine bedeutende Rolle bei der „intellektuellen Gründung der Bundesrepublik“. Habermas war 1956 als Assistent des IfS gekommen und wurde 1964 Horkheimers Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Philosophie und Soziologie. Während Adorno und Habermas in schwere Konflikte mit den bzw. ihren protestierenden Studenten gerieten, wurde der in den USA verbliebene Marcuse die Galionsfigur der Neuen Linken von Berkeley bis Berlin. Nach Adornos Tod, in den „bleiernen 70ern“ und erst recht in den „unübersichtlichen 80ern“ übernahm Habermas die Rolle Adornos als public intellectual. Die anderen Frankfurter Schüler indes zerstreuten sich in alle Winde und trugen den Frankfurter Geist in viele Bereiche des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. Habermas‘ Theorie des kommunikativen Handelns erreichte gar globale Reichweite. Die LV möchte erstens einige Basistexte des Kritischen Theorie hermeneutisch interpretieren. Zweitens möchte es die Protagonisten der Frankfurter Sozialphilosophie als historische Zeitzeugen befragen. Drittens will es dem historischen Ort dieser „Schule“ in der Geistesgeschichte, aber auch darüber hinaus gesellschaftsgeschichtlich diskutieren. Was erfahren wir über die Epoche des Zeitalters der Extreme und des goldenen Zeitalters, wie Hobsbawm die Jahre zwischen 1914 und 1991 nannte, wenn wir uns an die Fersen von Habermas, Marcuse, Adorno und Habermas heften?
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Sprache |
Deutsch |
Begrenzung |
max. 30 Teilnehmende |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme / 4 Credits
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Kontakt |
joerg.spaeter@doz.unilu.ch |
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