| Dozent/in |
Dr. phil. Sebastian Winfried Hoggenmüller; Dr. Marija Stanisavljevic |
| Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
| Code |
FS211327 |
| Semester |
Frühjahrssemester 2021 |
| Durchführender Fachbereich |
Soziologie |
| Studienstufe |
Bachelor |
| Termin/e |
Do, 25.02.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B48 Fr, 12.03.2021, 10:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Sa, 13.03.2021, 09:15 - 16:00 Uhr, 4.B01 Fr, 07.05.2021, 10:15 - 17:00 Uhr, 4.B01 Sa, 08.05.2021, 09:15 - 16:00 Uhr, 4.B01 |
| Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
| Inhalt |
Die Digitalisierung wird von den einen als Chance, von den anderen als Bedrohung wahrgenommen. Während sie unzählige Arbeitsprozesse vereinfacht (Kontoführung, Seminaranmeldung, E-Rezepte etc.) und vieles zugänglich macht (Filme über Streaming-Dienste, Sonderangebote via Augmented-Reality-Anwendungen, Lehrveranstaltungen über Videokonferenz-Tools usw.), ermöglicht sie einigen wenigen Unternehmen wie Google oder Facebook durch deren Machtkonzentration und das Sammeln von Daten umfangreiche Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten. Auch in der Soziologie existieren unterschiedliche Positionen zur digitalen Transformation, verschiedene Ansätze zu ihrem Einfluss auf den gesellschaftlichen Strukturwandel und ungleiche Antworten auf die Frage, welches Problem durch die Digitalisierung gelöst wird oder überhaupt erst entsteht. Im Rahmen des Hauptseminars «Digitale Gesellschaft: Fluch oder Segen?» werden in der ersten Seminarhälfte (Blocktermine I und II) soziologische Gegenwartsdiagnosen gemeinsam erarbeitet und diskutiert. Im Zentrum stehen dabei u.a. Überlegungen zur Echtzeitgesellschaft (Weyer), zu einer Theorie der digitalen Gesellschaft (Nassehi), zur Macht und Gegenmacht in der digitalen Gesellschaft (Castells), zur Möglichkeit der individuellen Entfaltung trotz Datenakkumulation (Steinbicker) sowie zur Kulturgeschichte der Digitalisierung (Krämer). Auf Basis dieser gesellschaftstheoretischen Grundlagen möchten wir erörtern, was Digitalisierung in gesamtgesellschaftlichen Kontexten bedeutet und welche Veränderungen sie in spezifischen sozialen Feldern bedingt. In der zweiten Seminarhälfte (Blocktermine III und IV) stellen wir erneut die Frage nach dem Bezugsproblem der Digitalisierung, richten unseren Blick jedoch speziell auf unseren Alltag und auf all jene Handlungen, die uns digitale Infrastrukturen abverlangen. Methodisch orientieren wir uns hierbei an klassischen soziologischen Verfahren der Autoethnografie und kombinieren diese mit der Nutzung digitaler Medien. Mit Hilfe von Diary-Apps sollen autoethnografische Aufzeichnungen über möglichst viele, eigene digitale Handlungen geführt werden: Musik hören über Spotify, Routen planen mit Google Maps, Verabredungen treffen via WhatsApp usw. Die Auswertung der digitalen Tagebücher erfolgt gemeinsam im Seminar, mit dem Ziel, die Frage nach dem Bezugsproblem der Digitalisierung im individuellen Alltag zu klären. |
| E-Learning |
Kurs auf https://lms.uzh.ch/url/repositoryentry/16940630427 |
| Sprache |
Deutsch |
| Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Referat; eigenes empirisches Forschungsprojekt) / 4 Credits
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| Hinweise |
Die Teilnahme an der Vorbesprechung (25.02., 10 – 12 h) ist obligatorisch. |
| Kontakt |
sebastian.hoggenmueller@unilu.ch |
| Material |
Texte werden über OLAT zugänglich gemacht. |