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Die Vielfalt der Massenmedien: Programme, Sektoren, Genre


Dozent/in Dr. phil. Adrian Itschert
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS211343
Semester Frühjahrssemester 2021
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Bachelor
Termin/e Di, 23.02.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 02.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 09.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr
Di, 16.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 23.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 30.03.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 13.04.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 20.04.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 27.04.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 04.05.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 11.05.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 18.05.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 25.05.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Di, 01.06.2021, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 14
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Niklas Luhmann hat die Massenmedien als System beschrieben, dass darauf beruht, dass durch technische Verbreitungsmedien die Rückkommunikation des Empfängers ins System weitgehend unterbunden werde. Weil das System die konkreten Erwartungen der Leser oder Zuschauer ausblenden könne, entstünden neue Freiräume der Kommunikation. Diese Freiräume würden durch systemeigene Programme gefüllt, die auf der Antizipation einer generellen Einschaltbereitschaft beruhten (News Values). Pierre Bourdieu hebt hervor, dass die Massenmedien sich durch die Fokussierung auf Omnibusnachrichten auszeichneten, auf Meldungen, für die bei einem unspezifischen Massenpublikum Interesse unterstellt werden könne.
Die Medien sind aber auch intern differenziert. Luhmann unterscheidet die Programme Nachrichten, Werbung und Unterhaltung. Die Nachrichten weisen wieder Qualitätspresse und Boulevardpresse auf und es finden sich linke und rechte Zeitungen. Die Unterhaltung kennt eine Vielzahl von Genres wie Krimi und Science Fiction, Romanze und Reality TV. Diese Binnendifferenzierungen verweisen einerseits auf systemspezifische Differenzen wie verschiedene Zuschauerkategorien, aber sie bilden auch Umweltdifferenzierungen ab. So hat Luc Boltanski darauf verweisen, dass der Kriminalroman als Genre der Unterhaltungsliteratur auf die Ausdifferenzierung demokratischer Staaten und moderner Verwaltungen angewiesen gewesen ist. Der Kurs wird versuchen die Vielfalt der Medien aus der internen Komplexität und den Umweltbeziehungen des Systems zu rekonstruieren.
E-Learning Kurs auf https://lms.uzh.ch/url/repositoryentry/16940630447
Sprache Deutsch
Prüfung Die Bedingungen der aktiven Teilnahme werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (siehe 'Prüfung') / 4 Credits
Kontakt adrian.itschert@unilu.ch
Literatur Niklas Luhmann (1996): Die Realität der Massenmedien. Opladen: Westdeutscher Verlag

Luc Boltanski. Rätsel und Komplotte. Kriminalfälle, Paranoia, moderne Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp

Pierre Bourdieu. Über das Fernsehen. Frankfurt am Main: Suhrkamp