Termin/e |
Mi, 24.02.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 03.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 10.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 17.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 24.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 31.03.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 14.04.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 21.04.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 11 Mi, 28.04.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 05.05.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 12.05.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 19.05.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 26.05.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 Mi, 02.06.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 14 |
Inhalt |
Die Angst vor ansteckenden Krankheiten und Epidemien mit potentiell tödlichem Ausgang begleitet die menschlichen Kulturen seit Urzeiten und hat sich tief ins kollektive Gedächtnis eingeprägt. Diese Angst – die zu Zeiten real wütender Seuchen besonders akut wird – ist dabei sowohl Gegenstand kultureller Reflexion und Erinnerung als auch von Verdrängung. In diesem Seminar befassen wir uns mit zwei spezifischen Modi des Nachdenkens über Epidemien, mit literarischen und philosophischen. Ein für die westlichen Kulturen einschneidendes Ereignis war die vom griechischen Historiker Thukydides beschriebene Attische Seuche von 430 bis 426 v. Chr., der ca. ein Viertel der Bevölkerung Athens erlag und die in der zeitgenössischen antiken Philosophie und Literatur Spuren hinterlassen hat. Davon ausgehend fragen wir uns, inwiefern verheerende epidemische Ereignisse bis heute ihren Niederschlag in literarischen und philosophischen Texten gefunden haben, vom Schwarzen Tod im 14. Jh., über die italienischen Pestepidemien des 16. Jh. etwa in Alessandro Manzonis Roman «I promessi sposi», die Spanische Grippe von 1918-20 (an deren Folgen vermutlich Franz Kafka verstarb), über fiktionale Epidemien wie Albert Camus' «La peste» (1947), bis hin zur gegenwärtigen Corona-Krise, die bereits Objekt literarischer und philosophischer Überlegungen geworden ist. Darüber hinaus fragen wir nach metaphorischen Verwendungen des Epidemie- und Ansteckungsbegriffs bzw. nach der ‹Übertragbarkeit› insbesondere der Infektion-, Virus- und Bakterium-Semantik auf nicht-medizinische Gebiete wie Sprache und Geist, so etwa in Richard Dawkins' «Viruses of the Mind» (1993), oder auf Diskursivität, etwa der Verbreitung ‹illegitimer› Diskurse im Netz. |