Museale Vermittlung macht wissenschaftliche Forschungsergebnisse einem breiten Publikum zugänglich. Die entsprechenden Methoden scheinen grenzenlos. Im Museum arbeiten VermittlerInnen zwar weiterhin konventionell mit Exponaten, setzen sie aber in neue Kontexte, integrieren multimediale Plattformen, stellen Gegenwartsbezüge her und greifen auf erlebnispädagogische Komponenten zurück. Zudem bespielen sie öffentliche Räume mit Stelen und Informationstafeln, konzipieren virtuelle Lernorte, entwickeln Apps und Computerspiele oder inszenieren Theatertouren und Reenactments.

In dieser praxisbezogenen Lehrveranstaltung setzen wir uns in ausgewählten Museen bzw. auf Living History-Schauplätzen mit verschiedenen Formen der öffentlichen Geschichtsvermittlung auseinander und prüfen ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Ferner analysieren wir Trends, diskutieren die Vision eines permazirkulären Museums und beschäftigen uns mit dem Umgang mit postkolonialen Altlasten (z. B. gestohlene Sakralobjekte indigener Kulturen), die in europäischen Sammlungen lagern.

Wolfgang Hochbruck: Geschichtstheater. Formen der "Living History". Eine Typologie, Bielefeld 2013

Miriam Sénécheau, Stefanie Samida: Living history als Gegenstand historischen Lernens. Begriffe, Problemfelder, Materialien, Stuttgart 2015