Das Wort Nachhaltigkeit ist keinesfalls neu; es begegnet uns in den letzten Jahren jedoch zunehmend in fast allen Lebensbereichen. Im Alltagssprachgebrauch wird Nachhaltigkeit vor allem mit Langlebigkeit und Umweltschutz verknüpft. Die Begriffsverwendung der Vereinten Nationen und anderer gesellschaftlicher Akteure ist weitaus umfassender und schließt neben ökologischen Themen u.a. auch die Gleichstellung der Geschlechter und Bildung für alle ein.

Die organisationssoziologische Forschung hält verschiedene Beschreibungen und Erklärungsversuche bereit, wenn es um die Umsetzung gesellschaftlicher Erwartungen, wie sie mit Begriffen wie Nachhaltigkeit und Chancengleichheit zum Ausdruck kommen, in Organisationen geht. Im Seminar geht es um die Frage, wie Nachhaltigkeit und Chancengleichheit in unterschiedlichen kommunikativen Settings von Organisationen eigentlich aufgenommen und definiert bzw. „formatiert“ werden. Auf der Grundlage organisationswissenschaftlicher Texte und empirischer Einsichten diskutieren wir u.a. folgende Fragen: Wie kommt es eigentlich dazu, dass Nachhaltigkeit als Organisationsthema, wie auch immer Nachhaltigkeit konkret von einer fokalen Organisation dann definiert wird, nicht mehr länger ausgeblendet, sondern scheinbar (pro-)aktiv bearbeitet wird? Wie wird Nachhaltigkeit und Chancengleichheit in strategischen und operativen Entscheidungen einbezogen, wie mäandert das Thema in der Organisation (in verschiedenen Bereichen und Abteilungen) und welche kommunikativen Settings und Gelegenheiten lassen sich beobachten?

1. Sitzung am 22.2, 12.15 h        

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