Leugnung und Unwissen
Dozent/in |
Dr. Melanie Altanian |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
FS221465 |
Semester |
Frühjahrssemester 2022 |
Durchführender Fachbereich |
Philosophie |
Studienstufe |
Bachelor
Master |
Termin/e |
wöchentlich (Do), ab 03.03.2022, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B52 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Wöchentlich |
Inhalt |
Coronaleugnung, Klimawandelleugnung – Wissen(-schaft) scheint zunehmend vulnerabel zu werden. Doch das Problem ist alles andere als neu. Leugnungskampagnen der Tabakindustrie, Leugnung historischer, kolonialer Verbrechen und Völkermordleugnung, AIDS-Leugnung: diese Phänomene stellten uns schon immer vor die Frage nach den Motiven und Interessen hinter der Diskreditierung, Umdeutung und Verwerfung wissenschaftlicher Erkenntnisse; aber auch jener Erkenntnisse, die von Betroffenen und Opfern selbst vorgebracht werden. Je systematischer und professionalisierter diese Leugnung auftritt, mit ihren eigenen «Expert*innen für Unwissen», desto eher sind wir mit dem Problem sozial produzierten Unwissens konfrontiert. Gegenstand dieses Hauptseminars ist die Beziehung zwischen Leugnung und der sozialen Erschaffung und Aufrechterhaltung von Unwissen. Es wird untersucht, inwiefern Leugnung scheinbar paradox als Erkenntnispraxis verstanden werden kann, die unter Umständen schädigendes Unwissen produziert: Unwissen, das Ungerechtigkeiten befördert und aufrechterhält. Wir untersuchen die Leugnung in Beziehung zu anderen Formen und Praktiken des Unwissens und diskutieren Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Fälle und Kontexte der Leugnung. Ausserdem beschäftigen wir uns mit Fragen danach, welche Einstellungen und Dispositionen solche Praktiken des Unwissens begünstigen und welche Rolle soziale und strukturelle Bedingungen bei deren Kultivierung spielen. Dabei stützen wir uns auf Texte aus den Geschichts- und Sozialwissenschaften sowie der (kritischen) sozialen Erkenntnistheorie. |
Voraussetzungen |
• Gute Englischkenntnisse sind für die Lektüre der Texte von Vorteil.
• Besuch von mindestens einem Proseminar in Philosophie mit abgeschlossener (benoteter) schriftlicher Seminararbeit. -(Ausnahme: Freie Studienleistungen) |
Sprache |
Deutsch |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (wöchentliche Lektüre, Kurzessay oder Protokoll) / 4 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Benotete schriftliche Arbeit / 6 Credits (für Modul Philosophie)
Bestätigte Teilnahme mit wöchentlicher Lektüre, Kurzessay oder Protokoll / 3 Credits (für Modul Philosophie)
Benotete schriftliche Arbeit / 6 Credits (für Modul Philosophie)
Bestätigte Teilnahme mit wöchentlicher Lektüre, Kurzessay oder Protokoll / 3 Credits (für Modul Philosophie)
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Hörer-/innen |
Nach Vereinbarung |
Kontakt |
melanie.altanian@doz.unilu.ch |
Literatur |
Seminarplan und Literaturliste werden vor der ersten Sitzung auf OLAT geladen. |
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