Dozent/in |
Dr. phil. Sebastian Winfried Hoggenmüller, Matthias Sommer, M.A. |
Veranstaltungsart |
Masterseminar |
Code |
FS221481 |
Semester |
Frühjahrssemester 2022 |
Durchführender Fachbereich |
Soziologie |
Studienstufe |
Master |
Termin/e |
Mi, 23.02.2022, 12:15 - 14:00 Uhr, 3.B55 Fr, 11.03.2022, 10:15 - 17:00 Uhr, 4.B51 Sa, 12.03.2022, 09:15 - 16:00 Uhr, 3.B57 Sa, 09.04.2022, 09:15 - 16:00 Uhr, 3.B57 Fr, 20.05.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B06 Fr, 20.05.2022, 10:15 - 17:00 Uhr, 3.A05 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Inhalt |
Home-Office, Co-Working-Spaces und Casual Fridays: Vorstellungen von Arbeit und Freizeit sind – wie auch die Pandemie zuletzt erfahrbar gemacht hat – keinesfalls klar voneinander zu trennen. Vielmehr können Arbeit und Freizeit als aufeinander bezogene, ineinandergreifende Sinnbereiche verstanden werden, deren wechselseitige Relation nicht zuletzt in visuellen Ausdrucksformen wie Bildern und Videos geprägt wird. Setzte sich gerade die frühe Soziologie umfassend mit Bildern des Arbeiters und der Arbeiterin auseinander (vgl. beispielhaft die Marienthal-Studie von Jahoda & Lazarsfeld et al., Kracauers Die Angestellten oder Bergers & Mohrs A Seventh Man), scheint ein Wandel des Blicks vom Arbeitskraftunternehmer (Voß/Pongratz) hin zum Unternehmerischen Selbst (Bröckling), von der Arbeits- hin zur Freizeit- und Erlebnisgesellschaft (Schulze) stattzufinden.
Im Anschluss an Thomas Luckmann wird im Seminar Arbeit (und Freizeit) als ein sozial und historisch konstruiertes Phänomen in den Blick genommen. Die Diversität der Konzepte sowie die damit verbundenen Selbst- und Weltverhältnisse dienen uns als explorativer Ausgangspunkt: Die Darstellung der Seefahrerin im Maschinenraum und die Bilder des Touristen auf dem Clubschiff können in gleicher Weise zum Analysegegenstand gemacht werden; Handyfotografien vom geselligen Abend im eigenen Wohnzimmer genauso wie Bilder der arbeitsintensiven Tagschicht in eben diesem Raum; Video-Tutorials für Arbeitssüchtige ebenso wie der kuratierte Fotoblog aus dem Sabbatical. In Kleingruppen, die sich selbstständig mit zwei kontrastiven visuellen Datenkorpera auseinandersetzen, sollen sowohl Bilder der Arbeit als auch Bilder der Freizeit interpretativ analysiert werden. Hierfür werden im Seminar aktuelle Methodenentwicklungen der Visuellen Soziologie theoretisch diskutiert und forschungspraktisch angewendet.
An den ersten beiden Blocktagen (11./12.03.) richten wir das Augenmerk insbesondere auf das Fallbeispiel der Arbeitsbilder. Die beiden Blocktage drei (09.04.) und vier (20.05.) hingegen dienen einerseits zur bildanalytischen Untersuchung von Freizeitdarstellungen, andererseits sollen sie für den systematischen Vergleich der beiden Fälle genutzt werden. Mit dem Seminar wird nicht zuletzt das Ziel verfolgt, visuelle Essays zu den einzelnen Forschungsprojekten anzufertigen, die im Anschluss an die Lehrveranstaltung weitergeführt und in einem innovativen Publikationsformat gemeinsam veröffentlicht werden sollen. |
Sprache |
Deutsch |
Prüfung |
Aktive Teilnahme: aktive Textlektüre, Forschungsarbeit in Kleingruppen, visuelle Essays. |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Details siehe 'Prüfung') / 4 Credits
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Hinweise |
Die Teilnahme an der Vorbesprechung (Mittwoch, 23.02., 12 – 14 h) ist obligatorisch. |
Kontakt |
sebastian.hoggenmueller@unilu.ch; matthias.sommer@phil.tu-chemnitz.de |
Material |
Texte werden über OLAT zugänglich gemacht. |