Inhalt |
Die Theorie des Kollektivhandelns wurde zum ersten Mal von Mancur Olson (1965) formuliert. Olson zeigt, dass sich eigeninteressiert handelnde Individuen, selbst wenn sie gemeinsame Interessen und Ziele haben, nicht unbedingt kooperativ verhalten, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen, von denen alle profitieren würden. Grund für dieses Verhalten ist der Umstand, dass von den erreichten Zielen auch jene profitieren würden, die sich nicht an deren Erreichen beteiligt haben. Der Feind des Kollektivhandelns ist also das Trittbrettfahren. Diese Konstellation lässt sich anhand unterschiedlicher Fallbeispiele illustrieren: u.a. Organisation einer Oppositionbewegung (Hechter, North), Gefangenendilemmaspiel (Axelrod, Hardin), Tragödie der Allmendgüter (Hardin, Ostrom), ”Public Goods” und ”Altruismus” (Fehr/Gintis, Henrich), Blutspenden (Titmuss, Healy), Schweine als Allianzgüter (Meggitt, Peoples, Helbling), Entstehung von Normen (Hardin, Axelrod) und Kollektiventscheidungen in Organisationen (Buchanan/Tullock, Hirschman). |