Sie sind nicht angemeldet

Wie Organisationen Individuen «machen». Individualität in organisationswissenschaftlicher Perspektive


Dozent/in Prof. Dr. Raimund Hasse; Dr. phil. I Hannah Mormann
Veranstaltungsart Masterseminar
Code FS221560
Semester Frühjahrssemester 2022
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Master
Termin/e Do, 03.03.2022, 12:15 - 14:00 Uhr, ZOOM
Do, 17.03.2022, 09:15 - 17:00 Uhr, 3.B47
Do, 07.04.2022, 09:15 - 12:00 Uhr, HS 7
Do, 07.04.2022, 12:15 - 17:00 Uhr, 4.B55
Do, 05.05.2022, 09:15 - 17:00 Uhr, HS 4
Do, 19.05.2022, 09:15 - 17:00 Uhr, 3.B47
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Das Verhältnis von Organisation und Individuum ist seit jeher ein Schlüsselthema der Organisationsforschung. Klassischerweise wurden dabei potenzielle Konflikte und Spannungsverhältnisse in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Betont wurden Interessengegensätze und Unvereinbarkeiten, und Individuen wurden als potenzielle Störfaktoren erachtet. Jüngere Beiträge heben demgegenüber hervor, dass Organisationen Individualität nutzen und deshalb massgeblich daran beteiligt sind, diese auch hervorzubringen und zu stärken. Individualität ist dabei nicht nur eine Ressource, die von Organisationen gehegt und gepflegt wird, sondern sie ist auch ein gesellschaftlicher Wert, deren Berücksichtigung Organisationen Legitimität und Status in Aussicht stellt. Vorherrschende Vorstellungen von Individualität sind dabei wesentlich durch eine psychologische Perspektive geprägt. Grundbegriffe wie Resilienz, Agilität und Empathie spielen dabei eine zentrale Rolle. Ebenso wird Diversitäts- und Identitätsfragen Aufmerksamkeit geschenkt.
Die geblockte Veranstaltung (4xTagesworkshop: vorauss. 17.3., 7.4., 5.5.,19.5.) thematisiert, wie Organisationen mit Individualität umgehen und wie sie diese weiterentwickeln. Nach Erarbeitung einschlägiger Textgrundlagen im ersten Teil soll das Thema durch eigenständige empirische Recherchen vertieft werden. Die erarbeiteten Ergebnisse werden sodann auf die Textgrundlagen rückbezogen. Vorbesprechung und Veranstaltungsplanung finden am Donnerstag, den 03.03.2022 um 12 Uhr via zoom statt. Für eine Einladung belegen Sie die Veranstaltung – oder wenden Sie sich mit dem Betreff «doing individuality» an das Sekretariat monika.sy@unilu.ch.
E-Learning

Vorbesprechung am 3.3., 12.15 h via Zoom:

Zoom-Meeting beitreten

https://unilu.zoom.us/j/62959963023?pwd=NDY5OUtEaGJqUXpNYzF4Tk83NU9sZz09

 

Meeting-ID: 629 5996 3023

Kenncode: 912621

 

Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
Kontakt raimund.hasse@unilu.ch / hannah.mormann@unilu.ch
Literatur

Zur Vorbereitung:

Beck U (1995) Die „Individualisierungsdebatte“. In: Schäfers B. (eds) Soziologie in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95999-7_13

Bröckling U (2017) Gute Hirten führen sanft: über Menschenregierungskünste. Berlin: Suhrkamp.

Cushman P (1995) Constructing the Self, Constructing America. A Cultural History of Psychotherapy. Reading (MA): Addison-Wesley Publishing Company.

Frank D J, Meyer J W, Miyahara D (1995) The Individualist Polity and the Prevalence of Professionalized Psychology: A Cross-National Study. Am Sociol Rev 60: 360-377.

Illouz E (2008) Saving the Modern Soul. Therapy, Emotions, and the Culture of Self-Help. Berkeley, Los Angeles, London: University of California Press.

Meyer J W (1990) Individualism: Social Experience and Cultural Formulation. In: Rodin J, Schooler C, Schaie K. W (Hrsg) Self-Directedness: Causes and Effects throughout the Life Course. Hillsdale NJ: Erlbaum: S. 51-58.