Die Annahmen des neoklassischen ökonomischen Verhaltensmodells werden durch psychologische Untersuchungen in Zweifel gezogen. Das Ziel der Verhaltensökonomie ist es deshalb, die psychologischen Grundlagen der ökonomischen Theorie kritisch zu hinterfragen und realitätsnäher auszugestalten. Die Erkenntnisse der Verhaltensökonomie fliessen auch in die ökonomische Rechtsanalyse ein und lassen sich auf vielfältige Fragestellungen anwenden. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Integrationsseminar mit einer interdisziplinären Perspektive rechtliche und ökonomische Analysen problembezogen miteinander verknüpft. Ausgehend von den theoretischen Grundlagen und empirischen Erkenntnissen der verhaltensökonomischen Analyse des Rechts befassen sich die Studierenden vertieft mit einem ausgewählten rechtsökonomischen Thema. Mögliche Themen (nicht abschliessend; die Studierenden können auch eigene Themen vorschlagen): Teil I: Grundlagen - Heuristics and Biases - Biases und Noise - Nudging und libertärer Paternalismus Teil II: Anwendungen - Kognitive Verzerrungen und Haftpflichtrecht - Die «Hand Rule» im Lichte der Verhaltensökonomie - Die «Business Judgement Rule» - Der Ankereffekt im Recht - Behavioral Antitrust - Green Nudges Die Themen werden im Rahmen von schriftlichen Arbeiten vertieft und anschliessend im Plenum unter Berücksichtigung ökonomischer und rechtlicher Überlegungen diskutiert. |