Die Lateinische Westkirche hat die Rechtsentwicklung des Westens über Jahrhunderte geprägt bis zur Französischen Revolution.
Wie ist es möglich, dass diese Organisation als Institution immer wieder in die Kritik gerät aufgrund der sexualisierten Gewalt von Priestern an Kindern? Wieso reagiert dieses Kirchensystem angesichts von wachsendem öffentlichem, politischem und rechtlichem Druck dennoch nicht angemessen?
Im Seminar soll es um die Einführung und Diskussion von theoretischen Ansätzen gehen, die das Verhältnis von Diskurs, Recht, Macht und Organisation, sowie von Kritik und Rechtfertigung konzeptionell fassen können. Im Zentrum stehen rechtsphilosophische und soziologische Ansätze und Perspektiven. Konkretisierender Bezug ist das Kirchenrechtssystem der katholischen Kirche und die Kritik an diesem System. Eine Ausgangsfrage für das Seminar ist, wie und warum die Institution Kirche sich der Kritik entzieht, Verbrechen mit dem Wort Missbrauchskrise beschönigt, Aufklärung behindert und sich einem institutionellen Wandel entzieht.
Im Seminar soll es um die Frage gehen, ob und wie Diskurs und gesellschaftliche Kritik auf die Kirche als Institution einwirkt, diese verändern kann und wie das Verhältnis von Diskurs, Recht und Macht sich zueinander verhält, immer mit Bezug die Institution Kirche.
Das interdisziplinäre Seminar (Soziologie/Rechtsphilosophie) will neue Perspektiven entwickeln für den Umgang der Institution Kirche mit Diskurs, Macht und Organisation. |