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Fernmodus «Der Herr zerschlägt die Kriege» (Jdt 16,2) – Das Buch Judit und die Gewalt


Dozent/in Prof. Dr. theol. Matthias Ederer
Veranstaltungsart Hauptvorlesung
Code FS241300
Semester Frühjahrssemester 2024
Durchführender Fachbereich Theologie
Studienstufe Bachelor Master
Weitere Daten Zusätzliche Austauschmöglichkeit via Zoom: Termine werden vor Semesterbeginn über OLAT publiziert.
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus Kein Turnus
Inhalt Kaum ein erzählendes Buch der Bibel macht die eigene Fiktionalität so transparent, wie das Buch Judit, mit einer «schrägen» Geographie, einem offensichtlich ahistorischen «Assyrerkönig Nebukadnezzar», dessen mächtigen, unbekannten Feldherrn Holofernes oder der kleinen, grossen jüdischen Stadt Betulia – und mit einer fantastischen Erzählung, in der Judit, «die Jüdin», den Feind Israels verführt und diesem den Kopf abschlägt. Das, wovon des Buch Judit aber eigentlich erzählt, ist und bleibt grausame Realität: Enthemmte Gewalt gegen das jüdische Volk und der fanatische Versuch, dieses endgültig zu vernichten. Die Judit-Erzählung durchleuchtet diesen Hass und reflektiert die Möglichkeiten des Widerstandes, v.a. aber bietet es ein theologisches Nachdenken über die Frage nach den Voraussetzungen und Gründen des Überlebens Israels inmitten der existenziellen Bedrohung. Die Vorlesung versucht diese «Theologie der Gewalt» im Juditbuch anhand einer detaillierten Exegese zentraler Textpassagen nachzuzeichnen, wobei ein besonderes Augenmerk den Reden und Gebeten der Judit (Jdt 8-9; 16) und deren zahlreichen, theologisch bedeutsamen Bezügen in (protokanonisch) biblische Texte hinein gelten wird.
Lernziele Die Studierenden können…
… die zentralen theologischen Themen des Juditbuches erläutern und wichtige Bezüge zwischen Jdt und zentralen (protokanonischen) Paratexten nachvollziehen,
… wichtige Textpassagen aus dem Buch Judit exegetisch erschliessen,
… die Bedeutung der literarischen Fiktionalität der Judit-Erzählung einerseits und deren historische resp. zeitgeschichtliche Bezüge andererseits differenziert bewerten und analysieren.
Voraussetzungen Besuch des Jahreskurses "Einleitung in das Alte Testament" sowie Griechisch- (und Hebräisch-)Kenntnisse sind von Vorteil.
Sprache Deutsch
Prüfung - Essay (2 Cr) (= Unbenoteter Leistungsnachweis)
- Benotete schriftliche Prüfung (3 Cr) (= Benotete Prüfung)
Abschlussform / Credits Unbenoteter Leistungsnachweis (Essay) / 2 Credits
Benotete Prüfung / 3 Credits
kein Abschluss / 0 Credits
Entscheidung im Mai / 0 Credits
Aktive Teilnahme (Promotion) / 0 Credits
Hinweise Teilnahmeoptionen:
- Live-Zuschaltung via Zoom
- Podcast
- zusätzliche Austauschmöglichkeit via Zoom

Pflichtinhalt(e) für Vollstudium Theologie:
Altes Testament: Exegese des AT: Psalmen und Weisheitsliteratur
Hörer-/innen Ja
Kontakt matthias.ederer@unilu.ch
Literatur Zum Einstieg: Barbara Schmitz/Hartmut Engel, Judit (HThK.AT), Freiburg/u.a. 2014.
Weitere Literatur wird vor Beginn der Vorlesungszeit über OLAT publiziert.