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Verschwörungstheorien


Dozent/in Dr. Sebastian Schmidt
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS241491
Semester Frühjahrssemester 2024
Durchführender Fachbereich Philosophie
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e wöchentlich (Mo), ab 19.02.2024, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B47
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus Wöchentlich
Inhalt
Das Seminar gibt einen Einblick in aktuelle erkenntnistheoretische Debatten rund um Verschwörungstheorien. Wer glaubt, dass 9/11 eine Verschwörung der US-Regierung war, glaubt eine Verschwörungstheorie; nicht aber, wer glaubt, dass 9/11 eine Verschwörung von al-Quaida war. Was unterscheidet dann eine Verschwörungstheorie vom Glauben an eine Verschwörung? Sind Verschwörungstheorien immer falsch? Ist es immer unvernünftig, eine Verschwörungstheorie zu glauben? Ist das Label «Verschwörungstheoretiker» schlicht eine negativ konnotierte politische Waffe? Und wie hilft uns die Erkenntnistheorie, diese Fragen besser zu fassen und zu beantworten?

Im Fokus werden auch aktuelle Debatten zu Echokammern und Filterblasen, zu individuellen und kollektiven Pflichten sich zu informieren, sowie unsere grundlegende Abhängigkeit voneinander beim Wissenserwerb stehen. Wir werden diskutieren, wer wieso an Verschwörungstheorien glaubt; ob diese Meinungen auf epistemische Laster wie Dogmatismus und Leichtgläubigkeit – oder sogar Tugenden wie intellektuelle Offenheit und Neugierde – verweisen können; welche Gefahren – und welchen Nutzen – sie für unsere Gesellschaft bringen; was wir tun können, um solche Gefahren zu mildern; und was all dies für unsere epistemischen Beziehungen zu Verschwörungstheoretiker:innen und unseren Umgang mit ihnen bedeutet. Dürfen wir mit Verschwörungstheoretiker:innen diskutieren? Trägt nicht einfach jede Diskussion zur weiteren politischen Polarisierung bei? Welche Rolle spielen gute Argumente in öffentlichen Debatten – und damit, welche Rolle spielen wir als Philosoph:innen?

Lernziele 1. Sie kennen aktuelle Debatten in der angewandten Erkenntnistheorie im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien.
2. Sie können Verschwörungstheorien kritisch von anderen Phänomenen abgrenzen und diskutieren, inwiefern sie problematisch sind.
3. Sie können klassische erkenntnistheoretische Themen – wie Skeptizismus oder Testimonialwissen – für Diskussionen in der angewandten Erkenntnistheorie fruchtbar machen.
Voraussetzungen Keine Vorkenntnisse erforderlich, lediglich die Bereitschaft zum Arbeiten mit englischsprachiger Fachliteratur.
Sprache Deutsch
Anmeldung ***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist die Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. An- und Abmeldungen sind nach diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: www.unilu.ch/ksf/semesterdaten
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat, Essay, Protokoll) / 4 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Benotete schriftliche Arbeit / 6 Credits (für Modul Philosophie)
Bestätigte Teilnahme und Referat, Essay, Protokoll / 3 Credits (für Modul Philosophie)
Benotete schriftliche Arbeit / 6 Credits (für Modul Philosophie)
Bestätigte Teilnahme und Referat, Essay, Protokoll / 3 Credits (für Modul Philosophie)
Hörer-/innen Ja
Kontakt sebastian.schmidt@philos.uzh.ch
Literatur Zur Einführung: Cassam, Quassim. 2021. Conspiracy Theories, Polity Press. https://www.orellfuessli.ch/shop/home/artikeldetails/A1056956591