Religion in der Weltpolitik: Globale Perspektiven auf säkulare Demokratien und das Erstarken der Religion
Dozent/in |
Prof. Dr. phil. Martin Baumann |
Veranstaltungsart |
Masterseminar |
Code |
FS251239 |
Semester |
Frühjahrssemester 2025 |
Durchführender Fachbereich |
Religionswissenschaft |
Studienstufe |
Master |
Termin/e |
wöchentlich (Mi), ab 19.02.2025, 10:15 - 11:45 Uhr, E.506 (Terminierung 1) |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Wöchentlich |
Inhalt |
Der Diskurs der Moderne und die Annahme einer
fortschreitenden Säkularisierung haben in Ländern Westeuropas zur Wahrnehmung
eines unaufhaltsamen Niedergangs und der Bedeutungslosigkeit von Religion in
Politik und Gesellschaft geführt. Umso überraschter und unvorbereitet waren
Reaktionen in Politik und Medien auf die religiös initiierte iranische
Revolution 1979 und den grossen Einfluss christlicher Gruppierungen auf die
amerikanische Wahl und Politik Roland Reagans in den 1980er Jahren. Die
islamistischen Terroranschläge seit 2001 machten al Qaida zum weltpolitischen
Feind westlicher Demokratien, gefolgt vom zeitweiligen Bestehen des
selbstproklamierten islamischen Kalifats. In Indien und Indonesien sehen sich
seit Jahren dortige säkulare Demokratien einem Erstarken religiöser Gruppen und
Parteien gegenüber und in den USA warben christliche Nationalisten weit
mehrheitlich für eine Wiederwahl Donald Trumps. Weltpolitik ist in vielfacher
Weise mit Religion und religiösen Legitimierungsstrategien von Parteien und
Politikern verbunden, die in Einzelfällen den Status quo jeweiliger säkularer
Demokratien in Frage stellen oder gar bekämpfen.
Das Seminars wird einerseits länderspezifisch
das Erstarken religiöser Parteien und Gruppierungen und ihr Infragestellen von
säkularer Demokratie und säkularem Nationalismus rekonstruieren. Andererseits
sollen vergleichende Analyse nach Mustern und Strukturen fragen, die Antworten
auf das Erstarken von Religion auf nationale und weltpolitische Kontexte im 21.
Jahrhundert ermöglichen. |
Lernziele |
Studierende lernen die Gründe der Marginalisierung von Religion in Gesellschaft und (Welt)Politik kennen und rekonstruieren an länderspezifischen Beispielen wie den USA, Iran, Indien und weiteren Ländern Gründe des Erstarkens von Religion. In vergleichender Perspektive können sie Entwicklungen und Strukturen des Infragenstellens säkularer Demokratien durch religiöse Politiken analysieren und mögliche Szenarien entwickeln. |
Voraussetzungen |
Bacelor |
Sprache |
Deutsch |
Anmeldung |
***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist eine Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: www.unilu.ch/ksf/semesterdaten |
Prüfung |
Interaktiver Input (4 Cr) |
Abschlussform / Credits |
Referat / 4 Credits
|
Hörer-/innen |
Nein |
Kontakt |
martin.baumann@unilu.ch |
Literatur |
Gorski,
Philip S., Perry, Samuel L., The Flag and the Cross. White Christian
Nationalism and the Threat to American Democracy. Oxford: Oxford University
Press 2022.
Juergensmeyer,
Mark. The New Cold War? Religious Nationalism Confronts the Secular State.
Berkeley 1993.
Thomas, Scott M., The Global Resurgence of
Religion and the Transformation of International Politics. The Struggle for the
Soul of the Twenty-First Century, New York 2005. |
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