Termin/e |
Mo, 17.02.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 24.02.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 10.03.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 17.03.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 24.03.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 31.03.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 07.04.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 14.04.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 28.04.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 05.05.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 12.05.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 19.05.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B54 Mo, 26.05.2025, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B01 |
Inhalt |
Abnehmende
Gletschermassen in den Alpen, Überschwemmungen im Maggiatal, das heisseste Jahr
seit Beginn der Instrumentenaufzeichnungen in der Schweiz, abbrechende Eisberge
in der Arktis, Trockenheit in Italien, Waldbrände in Kanada, der bevorstehende
Untergang Tuvalus. Die Gegenwart – das ist nicht neu – ist klimakrisenhaft.
Doch wie kann gewusst werden, dass sich Atmosphären, Ökosysteme, Landschaften,
Kulturen im Ausnahmezustand befinden? Und was wird aus dieser Einsicht, wenn
sie aus den Computermodellen von Klimaforscherinnen in den Alltag einwandert?
Ausgehend von
zeitgenössischen Geschehnissen versuchen wir in dem Seminar zum einen die
Entstehung von Erkenntnissen zum Zustand des Weltklimas nachzuverfolgen:
Quasiethnographisch begeben wir uns in ausgewählte Felder der Klimaforschung
hinein und führen – in der Rolle von Nicht-Spezialistïnnen – Interviews mit
Forschenden in der Schweiz, um ein Gespür für die Vorgehensweisen und Denkstile
zu bekommen, mit denen jedes Faktum zur Klimakrise verbunden ist. Wir
versuchen, soweit möglich, aus erster Hand zu erfahren, was an den beobachteten
Prozessen in den Höhen und Tiefen der Erde aus wissenschaftlicher Sicht
bemerkenswert ist, wo die Grenzen des Verständnisses dieser Prozesse liegen und
von welchen Leidenschaften die Erforschung des Klimas begleitet wird.
Zum anderen
schreiben wir ein kollektives Journal, das den Weg der Fakten in unsere
unmittelbaren Lebenswelten hinein mitverfolgt und so zu einer Selbstbefragung
der eigenen Rezeption von Klimakrisenphänomenen werden könnte. Das Wissen über
Temperaturrekorde und Meeresspiegelanstiege, Verwüstungen und Extremereignisse
ist eben nicht nur ein Wissenschaftsding; es ist auch ein Phänomen der
Alltagskultur, das in tradierte Erzählungen, in verhandelte Werte, in
aktivistische Begehren und vieles mehr eingelassen ist.
Dieses Seminar
ist also ein Forschungsseminar. Es ist ein Versuch in climate crisis literacy
und eine Kartierung der Verwirrungen, mit denen das Nachdenken über
Krisenhaftes konfrontiert ist. Es kann auch scheitern. |