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Rethinking Richard Wagner - Epoche, Mythos, Rezeption. Eine zeithistorische Spurensuche in Luzern und Bayreuth


Dozent/in Ass.-Prof. Dr. phil. Britta-Marie Schenk
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS251457
Semester Frühjahrssemester 2025
Durchführender Fachbereich Geschichte
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e wöchentlich (Mi), ab 19.02.2025, 14:15 - 16:00 Uhr, 4.A05
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus wöchentlich
Inhalt

Richard Wagner (1813-1883) gilt als einer der erfolgreichsten, zugleich aber auch umstrittensten Komponisten. Schon zu seinen Lebzeiten entstand ein ausgiebiger Genie-Kult, den Familie und Weggefährten nach seinem Tod zum Wagner-Mythos verdichteten und pflegten. Doch Wagner schuf nicht nur weltberühmte Opern und begründete die Festspieltradition in Bayreuth, sondern war auch der Verfasser der antisemitische Schrift „Das Judentum in der Musik“ (1850/1869). Deren Überarbeitung und Verschärfung entstand im Exil in Tribschen nahe Luzern, wo Wagner die Zeit von 1866 bis 1872 verbrachte, bevor er mit seiner Familie nach Bayreuth übersiedelte. Wagner war jedoch nicht nur begnadeter Künstler und intellektueller Antisemit, er erlebte auch Umbrüche des 19. Jahrhunderts als Zeitgenosse: Er nahm an der 1848er Revolution in Dresden teil, ging ins Exil, traf Marx und Heine in Paris, Nietzsche in Luzern. Vor allem aber verbrachte er an den Stationen Tribschen bei Luzern und Bayreuth längere Schaffensphasen in einem sonst eher unsteten Leben, hinterließ gerade dort Spuren (und Museen), die wir aus transnationaler Perspektive in einem gemeinsamen Hauptseminar der Universität Luzern und Bayreuth neu untersuchen und miteinander ins Gespräch bringen wollen.

 Das Hauptseminar möchte sich erstens aus der Perspektive auf die historische Epoche des langen 19. Jahrhunderts und den Antisemitismus Wagners und seiner zweiten Ehefrau Cosimas widmen. Es fragt nach politischen Konstellationen und individuellen Handlungsmöglichkeiten, um Wanger historisch zu verorten. Zweitens geht es darum, den „Wagner-Mythos“ auf Selbst- und Fremdinszenierung von Künstler und Werk zu befragen. Drittens möchten wir die Rezeption Wagners anhand der Ausstellungen in Tribschen bei Luzern und des Wagner-Museums und Wagner-Archivs Bayreuth, des Festspielhauses und der medialen Inszenierung der Bayreuther Festspiele zu untersuchen.

Das Hauptseminar (Zeitgeschichte) steht fortgeschrittenen Studierenden der historischen Studiengänge offen. Es können jeweils 15 Studierende der Universitäten Luzern und Bayreuth teilnehmen. Es findet eine Exkursion nach Luzern (7.-9.5.2025) und nach Bayreuth (14.-16.5.2025) statt. Hierfür wird ein Unkostenbeitrag in Höhe von rund 60 E zu zahlen sein, die restlichen Reisekosten werden von den Universitäten getragen. Die Teilnahme an beiden Exkursionen ist für die Teilnehmenden verpflichtend. Neben den Exkursionen findet die Lehre in Präsenz und teilweise per zoom (gemeinsame Sitzungen der Luzerner und Bayreuther Gruppe) statt. Eine verbindliche Anmeldung ist bis zum 26. Februar erforderlich.

 

Sprache Deutsch
Begrenzung max. 15 Teilnehmende
Anmeldung ***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist die Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. An- und Abmeldungen sind nach diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: www.unilu.ch/ksf/semesterdaten
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
Kontakt brittamarie.schenk@unilu.ch
Literatur Udo Bermbach: Mythos Wagner, Berlin 2013.
Anno Mungen: Hier gilt‘s der Kunst: Wieland Wagner 1941-1945, Frankfurt a.M. 2020.
Herfried Münkler: Marx, Wagner, Nietzsche. Welt im Umbruch, Hamburg 2022.
Dieter Borchmeyer: Richard Wagners Antisemitismus. In: APuZ 2013, https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/160065/richard-wagners-antisemitismus/