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Nationalismus, Demokratie und Friedensförderung


Dozent/in Prof. Dr. Daniel Bochsler;
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code FS251461
Semester Frühjahrssemester 2025
Durchführender Fachbereich Politikwissenschaft
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e Mi, 26.02.2025, 12:15 - 14:00 Uhr, HS 5 (Einführungsveranstaltung)
Do, 22.05.2025, 09:15 - 17:00 Uhr, HS 14
Fr, 23.05.2025, 09:15 - 17:00 Uhr, 3.B55
Mo, 02.06.2025, 09:15 - 17:00 Uhr, 4.B54
Di, 03.06.2025, 09:15 - 17:00 Uhr, 4.B54
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus Blockseminar
Inhalt
Nationalismus und Demokratie verbindet eine Hassliebe. Am Ursprung der modernen Demokratie stand die nationale Souveränität im Vordergrund; der Nationalismus stand für die Befreiung des Volkes von autoritärer Herrschaft, stattdessen sollte die nationale Selbstbestimmung treten. Heute wird der Nationalismus aber oft als Feind der liberalen Demokratie apostrophiert: Jüngere Regimetransitionen waren oftmals von ethnonationalischer Mobilisierung und Radikalisierung  begleitet, die teilweise in Separatismus, ethnischen Kriegen oder Ethnokratien, und einem Zusammenbruch der Demokratie mündeten.

Dieses Seminar beleuchtet einerseits diese Wechselbeziehung von Nationalismus und Demokratie. Andererseits diskutieren wir über Erfolgsmodelle der Demokratisierung von multikulturellen Ländern und Nachkriegsgesellschaften: Welche Instrumente bietet das Peacebuilding und das 'Institutionelle Engineering' an, welche Rolle kommt externen Garantiestaaten zu, und wie verhält sich Transitional Justice zu Friedensverhandlungen? Das Seminar basiert auf verschiedenen politikwissenschaftlichen Perspektiven auf ethnische Politik und multikulturelle Demokratien; insbesondere diskutieren wir Werke zu politischen Regimen und Regimetransitionen, Wahlen und Parteien, sozialen Bewegungen, Modellen der Demokratie, und zum internationalen 'Peacebuilding'. Empirisch führt uns das Seminar durch die Literatur zu ethnisch geteilten Ländern weltweit, und sowohl quantitative als auch qualitative Studien.Nationalismus und Demokratie verbindet eine Hassliebe. Am Ursprung der modernen Demokratie stand die nationale Souveränität im Vordergrund; der Nationalismus stand für die Befreiung des Volkes von autoritärer Herrschaft, stattdessen sollte die nationale Selbstbestimmung treten. Heute wird der Nationalismus aber oft als Feind der liberalen Demokratie apostrophiert: Jüngere Regimetransitionen waren oftmals von ethnonationalischer Mobilisierung und Radikalisierung  begleitet, die teilweise in Separatismus, ethnischen Kriegen oder Ethnokratien, und einem Zusammenbruch der Demokratie mündeten.

Dieses Seminar beleuchtet einerseits diese Wechselbeziehung von Nationalismus und Demokratie. Andererseits diskutieren wir über Erfolgsmodelle der Demokratisierung von multikulturellen Ländern und Nachkriegsgesellschaften: Welche Instrumente bietet das Peacebuilding und das 'Institutionelle Engineering' an, welche Rolle kommt externen Garantiestaaten zu, und wie verhält sich Transitional Justice zu Friedensverhandlungen? Das Seminar basiert auf verschiedenen politikwissenschaftlichen Perspektiven auf ethnische Politik und multikulturelle Demokratien; insbesondere diskutieren wir Werke zu politischen Regimen und Regimetransitionen, Wahlen und Parteien, sozialen Bewegungen, Modellen der Demokratie, und zum internationalen 'Peacebuilding'. Empirisch führt uns das Seminar durch die Literatur zu ethnisch geteilten Ländern weltweit, und sowohl quantitative als auch qualitative Studien.
Lernziele - Die Studierenden lernen Konzepte der vergleichenden Politik kennen und wenden sie an.
- Die Studierenden können politische Regime analysieren.
- Die Studierenden erhalten einen Einblick in aktuelle Probleme des Ethno-Nationalismus.
- Die Studierenden üben sich in der vergleichenden Forschung, und erhalten ein besseres Verständnis vergleichender Analysen.
Voraussetzungen Interesse an Gesellschaften auch ausserhalb Westeuropas.
Sprache Englisch
Anmeldung ***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist die Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. An- und Abmeldungen sind nach diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: www.unilu.ch/ksf/semesterdaten
Prüfung Referat, Essay
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Essay) / 4 Credits
Hörer-/innen Ja
Kontakt bochslerd@ceu.edu
Literatur

Literatur:

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Centeno, Miguel Angel. 2002. Blood and Debt. War and the Nation-State in Latin America. University Park (PA): Pennsylvania State University Press., pp.1-26 and 217-260.

Onuch, Olga, and Henry E. Hale. 2018. "Capturing ethnicity: the case of Ukraine." Post-Soviet Affairs 34 (2-3): 86-106.

Bochsler, Daniel, Elliott Green, Erin K. Jenne, Harris Mylonas, and Andreas Wimmer. 2021. "Exchange on the quantitative measurement of ethnic and national identity." Nations and Nationalism 27 (1):22-40.

Posner, Daniel N. (2004) 'The Political Salience of Cultural Difference: Why Chewas and Tumbukas Are Allies in Zambia and Adversaries in Malawi', American Political Science Review 98(4): 529-545.

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Andeweg, Rudy B. 2015. "Consociationalism." In Encyclopedia of Race, Ethnicity, and Nationalism, ed. J. Stone et al.: Wiley Blackwell, 1-3.

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