Hinweis |
Ausschreibungstext für die Studiengänge Theologie, Religionspädagogik, Ethik sowie Religion - Wirtschaft - Politik |
Dozent/in |
Prof. Dr. iur. can. et lic. theol. Adrian Loretan (TF); Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone (KSF); Dr. theol. des. Severin Schnurrenberger (TF) |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
FS251566 |
Semester |
Frühjahrssemester 2025 |
Durchführender Fachbereich |
Theologie |
Studienstufe |
Bachelor
Master |
Termin/e |
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Weitere Daten |
Wöchentlich Mi., 14:15 - 16:00, ab 19.02.2025 (Seminarraum 3.B55) |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Kein Turnus |
Inhalt |
Die Lateinische Westkirche hat die Rechtsentwicklung des Westens über Jahrhunderte geprägt bis zur Französischen Revolution. Wie reagiert diese absolute Monarchie auf die
Kritik der sexualisierten Gewalt von Priestern an Kindern? Wieso reagiert
dieses Kirchensystem angesichts von wachsendem öffentlichem, politischem und
rechtlichem Druck dennoch nicht angemessen? Im Seminar soll es um die Einführung und Diskussion von theoretischen Ansätzen gehen, die das Verhältnis von Diskurs, Recht, Macht und Organisation, sowie von Kritik und Rechtfertigung konzeptionell fassen können. Im Zentrum stehen rechtsphilosophische und soziologische Ansätze und Perspektiven. Konkretisierender Bezug ist das Kirchenrechtssystem der katholischen Kirche und die Kritik an diesem System. Eine Ausgangsfrage für das Seminar ist, wie und warum die Institution Kirche sich der Kritik entzieht, Verbrechen mit dem Wort Missbrauchskrise beschönigt, Aufklärung behindert und sich einem institutionellen Wandel entzieht. Im Seminar soll es um die Frage gehen, ob und wie Diskurs und gesellschaftliche Kritik auf die Kirche als Institution einwirkt, diese verändern kann und wie das Verhältnis von Diskurs, Recht und Macht sich zueinander verhält, immer mit Bezug die Institution Kirche. Das interdisziplinäre Seminar (Soziologie/Rechtsphilosophie) will neue Perspektiven entwickeln für den Umgang der Institution Kirche mit Diskurs, Macht und Organisation.
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Schlagworte |
Gender/Diversity ; Nachhaltigkeit |
Lernziele |
Die Teilnehmenden ergründen Wechselwirkungen von Gesellschaft und der Institution Kirche.
Die Teilnehmenden analysieren die Verhältnisse von Diskurs, Recht und Macht in Bezug auf die Katholische Kirche.
Sie analysieren die Rechte des Klerus und die Rechte der Laien, um die Asymmetrie der sexuellen Übergriffe einordnen zu können.
Sie entwickeln Lösungswege, um der systemischen Gewalt in der Organisation begegnen zu können.
Die Teilnehmenden erinnern an die Konzentration der Organisationsmacht und der sakralen Macht in wenigen Händen (c. 274). Sie verstehen, wie diese systemischen und rechtlichen Abhängigkeiten von Laien und Klerus zur organisationalen Krise geführt haben.
Sie verstehen, weshalb die Ordinarien (c. 134 §1) die Priester wegen ihrer sakramentalen Bedeutung und wegen des Priestermangels schützen.
Vorbereitende Lektüre der Texte (mit Bearbeitungsbögen) und aktives Einbringen in die Diskussionen werden vorausgesetzt. |
Voraussetzungen |
Für Bachelorstudierende Theologie: Einleitungsvorlesung Kirchenrecht und Staatskirchenrecht |
Sprache |
Deutsch |
Begrenzung |
Max. 18 Teilnehmende |
Prüfung |
- Bestätigte Teilnahme mit Referat oder Präsentation (3 Cr) (= Bestätigte Teilnahme mit Zusatzleistung)
- Benotete schriftliche Arbeit (4 Cr) |
Abschlussform / Credits |
Bestätigte Teilnahme mit Zusatzleistung / 3 Credits
Benotete schriftliche Arbeit / 4 Credits
kein Abschluss / 0 Credits
Entscheidung im Mai / 0 Credits
Aktive Teilnahme (Promotion) / 0 Credits
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Hinweise |
Teilnahmeoptionen:
- Live-Zuschaltung via Zoom
Ein interdisziplinäres Seminar zwischen zwei Organisationswissenschaften (Recht und Soziologie).
Die Teilnahme in der 1. Woche ist verpflichtend.
Pflichtinhalt(e) für Vollstudium Theologie:
Kirchenrecht/Staatskirchenrecht: Theologie und Philosophie des Kirchenrechts und Strafrecht
Hinweis für Studierende der KSF: Informationen zu Credits, Abschlussform und Modulen siehe gleichnamige Veranstaltung im Fachbereich Soziologie an der KSF. |
Hörer-/innen |
Nach Vereinbarung |
Kontakt |
severin.schnurrenberger@unilu.ch, adrian.loretan@unilu.ch (Kirchenrecht & Staatskirchenrecht); rainer.diazbone@unilu.ch (Soziologie) |
Literatur |
Pierre Bourdieu, Religion (Schriften zur Kultursoziologie Bd. 5), Konstanz 2009. Michel Foucault, Die Ordnung des Diskurses, Frankfurt 1991. Jürgen Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie, Berlin 2019. |