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Fernmodus Ethik der Menschenrechte II


Dozent/in Dr. iur. des. Matthias Hächler, RA, MJur (Oxon)
Veranstaltungsart Hauptvorlesung
Code FS261241
Semester Frühjahrssemester 2026
Durchführender Fachbereich Theologie
Studienstufe Bachelor Master
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus jeweils im FS
Inhalt Menschenrechte verbürgen einen subjektiven Anspruch von Menschen auf Grundgüter und Freiheiten. Gemäss klassischer Ansicht sind primär Staaten dazu verpflichtet, Menschenrechte zu achten, zu schützen, durchzusetzen und zu realisieren. Darüber hinaus können auch nichtstaatliche Akteur:innen (z.B. Unternehmen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, Individuen) Adressaten von menschenrechtlich relevanten Verpflichtungen sein. Die Vorlesung widmet sich beispielhaft der Menschenrechtsverantwortung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften als «non-state actors».
Hierzu soll herausgearbeitet werden, weshalb und welche Geltung Menschenrechte beanspruchen. Dazu soll insbesondere auch geklärt werden, ob und inwiefern Menschenrechte universellen Anspruch erheben können und Ausdruck eines allgemeingültigen normativen Ausblicks auf das Recht sind.
Neben moralischen Begründungen wird sodann die Überführung menschenrechtlicher Ansprüche in die positivierten Menschenrechts- und Grundrechtskataloge thematisiert. Für das friedliche Zusammenleben in einer säkularen Gesellschaft sind die Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften herausgefordert, in Dialog mit der freiheitlich-demokratischen Rechtskultur zu treten. Dabei ist fraglich: Müssen die Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ihr Verhältnis zum liberalen Staat, zu anderen Gemeinschaften und zur zunehmend säkularen Gesellschaft ethisch neu fassen? Damit sind auch rechtlich relevante Fragen, etwa zur Reichweite der Religionsfreiheit und Pflichten zur Umsetzung anderer Gebote säkularer Rechtsordnungen und des internationalen Menschenrechtsschutzes aufgeworfen. Diese Analyse hat exemplarischen Charakter; sie lässt auch Rückschlüsse auf andere nichtstaatliche Akteur:innen und ihr Verhältnis zu den Menschenrechten zu.
Darüber hinaus wird das Menschenrecht auf Menschenrechtsbildung in seiner Entstehung und Bedeutung diskutiert sowie die Rolle der Menschenrechtsbildung für die Menschenrechte aus ethischer Perspektive analysiert.
Schlagworte Nachhaltigkeit; Gender/Diversity
Lernziele Die Studierenden kennen zentrale Begründungslinien der Menschenrechte und verstehen die Interaktion zwischen moralischer Rechtfertigung von Menschenrechten und ihrer positivrechtlichen Verankerung. Die Studierenden kennen Beiträge von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften für und gegen die Entwicklung der Menschenrechte. Die Studierenden können das Verhältnis zwischen der Universalität der Menschenrechte und kultureller Vielfalt bestimmen und das Konzept der «Adaption» anwenden. Die Studierenden wissen um die zu den Menschenrechten korrespondierenden Pflichten für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften und können diese begründen. Die Studierenden können die Menschenrechtsbildung in ihrer Rolle für die Menschenrechte einordnen. Die Studierende kennen Grundzüge des Menschenrechts auf Menschenrechtsbildung.
Sprache Deutsch
Leistungsnachweis - Unbenotete schriftliche Prüfung (2 Cr) (= Unbenoteter Leistungsnachweis)
- Benotete schriftliche Prüfung (3 Cr) (= Benotete Prüfung)
Abschlussform / Credits Unbenoteter Leistungsnachweis / 2 Credits
Benotete Prüfung / 3 Credits
kein Abschluss / 0 Credits
Entscheidung im Mai / 0 Credits
Aktive Teilnahme (Promotion) / 0 Credits
Hinweise Teilnahmeoptionen:
- Podcast

Pflichtinhalt(e) für Vollstudium Theologie:
Fundamentalmoral: Grundlegung einer theologischen Ethik;
Freiheit, Gewissen, Gesetz; Sünde, Schuld, Gnade, Umkehr
und Versöhnung
Spezialmoral: Christliche Tugendlehre; Ehe und Familie,
Geschlechtlichkeit; Bioethik
Sozialethik
Hörer-/innen Ja
Kontakt matthias.haechler@ius.uzh.ch
Literatur Bielefeldt H., Wiener M. (2020). Religionsfreiheit auf dem Prüfstand. Konturen eines umkämpften Menschenrechts. Bielefeld: Transcript.

Fritzsche, K. Peter et al. (2017). Grundlagen der Menschenrechtsbildung: Theoretische Überlegungen und Praxisorientierungen. Schwalbach: Wochenschau Verlag.

Kirchschläger, P. G. (Hrsg.). (2023). Menschenrechte: Aktuelle philosophische und ethische Fragestellungen (Religionsrechtliche Studien) (Bd. 6). Zürich: TVZ Theologischer Verlag Zürich.

Kirchschläger, P. G. (2016). Menschenrechte und Religionen: Nichtstaatliche Akteure und ihr Verhältnis zu den Menschenrechten (Gesellschaft - Ethik - Religion) (Bd. 7). Paderborn: Ferdinand Schöningh Verlag.

Mahlmann, M. (2023). Mind and Rights, Cambridge: Cambridge University Press.