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Populismus und Verfassung: Rechtsvergleichende und rechtsphilosophische Perspektiven von der Antike bis zur Gegenwart


Dozent/in Prof. Dr. Alexander Somek, Universität Wien
Veranstaltungsart Gastlehrveranstaltung
Code FS261374
Semester Frühjahrssemester 2026
Durchführender Fachbereich Grundlagenfächer
Studienstufe Master
Termin/e Di, 21.04.2026, 16:15 - 19:00 Uhr, 3.B48
Mi, 22.04.2026, 16:15 - 19:00 Uhr, 3.B48
Do, 23.04.2026, 16:15 - 19:30 Uhr, 3.B48
Fr, 24.04.2026, 08:30 - 12:00 Uhr, 3.B52
Do, 07.05.2026, 08:30 - 09:30 Uhr, HS 1 (Prüfung)
Umfang 1 Semesterwochenstunde
Inhalt Aufgrund der modernen Verfassungstheorie ist das Volk der Urheber der Verfassung. Populistische Politiker behaupten, die Unterstützung der souveränen Bürgerschaft zu haben. Warum sollten also populistische Parteien, wenn sie einmal am Ruder sind, sich durch das geltende Verfassungsrecht einschränken lassen, verleihen sie doch angeblich dem Volk eine authentische Stimme? Dies ist das grundlegende verfassungsrechtliche Dilemma der populistischen Politik. Der Populismus führt einen groben demokratischen Majoritarismus in das Verfassungsrecht ein. Dieser steht in der Regel im Widerspruch zu den etablierten Verfahren zur Verfassungsänderung. Die jüngsten Konflikte in Polen, Ungarn und den Vereinigten Staaten bieten Beispiele dafür, was dies in der Praxis bedeutet.
Dieser Kurs untersucht die Anziehungskraft und die Gefahren des Populismus in historischer und vergleichender Perspektive. Als Phänomen ist er nicht neu. Er ist der Boden für den antiken Argwohn gegen das Volk („die Vielen“) und resultiert bis heute in verschiedensten Bemühungen, die demokratische Mehrheit einzudämmen (etwa durch „militante Demokratie“). Es ist jedoch zu bedenken, dass Verfassungssysteme, die nicht auf sich ändernde Einstellungen der Bevölkerung reagieren, wahrscheinlich als starr und realitätsfern empfunden werden. Ist es möglich, ein ausgewogenes Verhältnis zu finden?
Lernziele Eine klarere Perspektive auf die Anziehungskraft und Gefahren des Populismus, sowie darauf, was Gerichte tun oder nicht tun können, um dessen Auswüchse zu bremsen.
Voraussetzungen Keine, vielleicht ein wenig Grundlagen des öffentlichen Rechts.
Sprache Deutsch
Begrenzung Yes, 50
Anmeldung Verbindliche An-/Abmeldung im UniPortal vom 17.02., 08.00 h bis 26.04.2026, 24.00 h / gilt als Prüfungsanmeldung / RF-Studierende mit Bachelorabschluss werden prioritär zugelassen.
Leistungsnachweis Eine GLV-Prüfung kann nicht repetiert werden. Die Wiederholung eines nicht bestandenen Moduls ist mit dem Ablegen einer weiteren GLV-Prüfung sichergestellt.
Abschlussform / Credits Schriftliche Prüfung, passed or failed / 2 Credits
Hörer-/innen Ja
Kontakt alexander.somek@univie.ac.at
Material Es wird Kursmaterialen geben, überwiegend allerdings in englischer Sprache.
Anzahl Anmeldungen 0 von maximal 50
Literatur Was ist unentbehrlich?
Kolja Möller, Volk und Elite, Eine Gesellschaftstheorie des Populismus, Berlin 2024.