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Die Kirchen im Dialog mit dem Judentum


Dozent/in Prof. Dr. theol. Christian M. Rutishauser SJ; Dr. Kathy Ehrensperger; Dr. theol. Martin Steiner, MA
Veranstaltungsart Kolloquium
Code FS261625
Semester Frühjahrssemester 2026
Durchführender Fachbereich Judaistik
Studienstufe Bachelor Master Doktorat
Termin/e Mo, 27.04.2026, 18:00 - 19:30 Uhr, HS 7
Mo, 27.04.2026, 09:15 - 17:30 Uhr, HS 7
Umfang 1 Semesterwochenstunde
Inhalt Die römisch-katholische, evangelische und griechisch-orthodoxe Kirche im Dialog mit dem Judentum
Konferenz in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift «Kirche und Israel»
Der Dialog zwischen Juden und Christen ist vielfältig und verfolgt unterschiedliche Ziele. Dabei ringt der spezifisch theologische Dialog um ein tieferes Verständnis der anderen Tradition, versucht, sie in ihrem Selbstverständnis wahrzunehmen, und reflektiert die Beziehung zwischen beiden Glaubensgemeinschaften. Er fragt nach den Auswirkungen auf das eigene Selbstverständnis und auf die Konsequenzen, die für die Ausbildung von Rabbinern, Priestern, Lehrern und Seelsorgenden zu ziehen sind. Dieser theologische Dialog wird in den Grosskirchen von Theologen und Theologinnen unterschiedlicher Disziplinen geführt. In der röm.-kath. Theologie wird er durch die Erneuerung des jüdisch-katholischen Verhältnisses seit dem Zweiten Vaticanum und durch vatikanische Erklärungen mitgeprägt; sie trägt weltkirchliche Charakteristika. Die evangelische Theologie, zumal sie im deutschsprachigen Kulturraum verortet ist, stellt sich besonders der Geschichte der Shoa und der Auseinandersetzung des Antisemitismus. Der Dialog der griechisch-orthodoxen wie der christlich-orthodoxen Kirchen überhaupt, deren Tradition von der Theologie der Kirchenväter und Konzilien des ersten Jahrtausends geprägt ist, bringen ihre eigene theologische Tradition ein. Analog ist auch auf jüdischer Seite die theologische Fragestellung unterschiedlich. Liberale und konservative Rabbinerinnen und Rabbiner sowie Theologie Treibende im Dialog haben die Resultate der historischen Forschung rezipiert und reflektiert, während jüdisch-orthodoxe Vertreter die rabbinische Tradition in besonderer Weise berücksichtigt haben wollen.
Die Konferenz möchte diese unterschiedlichen Akzentsetzungen im theologischen, jüdisch-christlichen Dialog herausarbeiten. So sollen die einzelnen Beiträge sich am Spezifischen einer theologischen Tradition im Dialog abarbeiten, um diese danach aneinander zu spiegeln. Die verschiedenen Dialogstränge sollen miteinander ins Gespräch gebracht werden. Erwartet wird dadurch eine Tiefenschärfe in den theologischen Fragestellungen, Dialogthemen und methodologischen Zugängen. Ziel ist es, eine Kartographie derselben zu erstellen.
Die Zeitschrift «Kirche und Israel» ist ursprünglich eine wissenschaftliche Dialogzeitschrift, die aus der evangelischen Tradition hervorgegangen ist, aber seit langem überkonfessionell getragen ist. Im IJCF steht der jüdisch-katholische Dialog im Vordergrund, obwohl in den 1970 Jahre auch der jüdisch-griechisch-orthodoxe Dialog gepflegt wurde. Das Forschungskolloquium wie auch der öffentliche Abendvortrag sollen daran anknüpfen. Es sind 50 Jahre her, dass Metropolit Damaskinos, Lehrbeauftragter an der Universität Luzern, 1976 einen programmatischen Vortrag gehalten hat, der paradigmatisch war und heute kommentiert veröffentlicht werden soll.
Voraussetzungen Für Bachelorstudierende Theologie: "Einführung in die Judaistik" oder Besuch einer Vorlesung oder eines Proseminars des Fachbereichs Judaistik
Leistungsnachweis - TF: Bestätigte Teilnahme mit Essay (2 Cr) (= Bestätigte Teilnahme mit Zusatzleistung)
- KSF: Aktive Teilnahme (Essay) (2 Cr)*

* Verpflichtend und vorbehalten für Anrechnung in KSF-Modulen. Gilt nicht für RWP-Studierende.
Hinweise Für den Abendvortrag (18:00 - 19:30) besteht die Möglichkeit einer Live-Zuschaltung via Zoom.
Kontakt christian.rutishauser@unilu.ch / kathy.ehrensperger@unibas.ch / martin.steiner@unilu.ch