Aus Geschlechterperspektive bietet das Johannesevangelium verschiedene interessante Ansatzpunkte: In keinem anderen Evangelium wird Gott so häufig ‚Vater’ genannt. Was die theologische und liturgische Sprache bis heute zu tiefst beeinflusst. Die ‚Vater-Sohn’-Beziehung scheint ein zentraler Aspekt zu sein – also ein androzentrisches Buch?

Doch werden Frauen in verschiedenen Erzählungen Männern gleichgestellt oder gar mit Schlüsselrollen ausgestattet. Ausserdem lässt die dargestellte Dynamik zwischen Frauen und Männern spannende Bewegungen erkennen.

Die Vorlesung setzt sich anhand ausgewählter Texte mit der Theologie des Johannesevangeliums auseinander, beleuchtet aus der Perspektive der Geschlechterdifferenz johanneischen Erzählstrategien und versucht soziokulturelle Kontexte im Blick zu behalten.

Kommentare zum Johannesevangelium.

Conway Colleen M., Men and women in the Fourth Gospel. Gender and Johannine characterization, Atlanta 1999.

Lee Dorothy, Flesh and glory. Symbol, gender, and theology in the Gospel of John, New York 2002.