Sie sind nicht angemeldet

Islam goes West: Muslim Traditionen in der westlichen Diaspora


Dozent/in Dr. phil., lic. theol. Samuel-Martin Behloul
Veranstaltungsart Masterseminar
Code HS091379
Semester Herbstsemester 2009
Durchführender Fachbereich Religionswissenschaft
Studienstufe Master
Termin/e wöchentlich (Do), ab 17.09.2009, 13:00 - 15:00 Uhr, Gibraltarstrasse 010G
wöchentlich (Do), ab 17.12.2009, 13:00 - 17:00 Uhr, P2
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus wöchentlich
Inhalt Muslime in der nicht-muslimischen Diaspora. Das war seit Jahrhunderten eher ein Ausnahmefall. Im christlichen Konstantinopel gab es zwar seit dem Jahr 716 eine Moschee, die vom Kaiser im Einvernehmen zunächst mit den Kalifen von Damaskus, dann denen von Bagdad und später von Kairo betrieben wurde. Auch wurden Regeln entwickelt, wie sich Muslime ausserhalb der Dar al-Islam (Haus des Islam) zu verhalten hätten. Aber der Zustand wurde doch immer nur als ein vorübergehender betrachtet. Inzwischen leben mit geschätzten 22-25 Mil. fast so viele Muslime im Westen (Westeuropa, USA und Kanada) wie in Saudi Arabien (27 Mil.). In den west-europäischen Gesellschaften tritt erst langsam die Tatsache ins Bewusstsein der Oeffentlichkeit, und vor allem der Politik, dass Zuwanderer aus muslimisch geprägten Gesellschaften kein vorübergehendes Gastarbeiterphänomen mehr darstellen. Vor allem in der politischen Oeffentlichkeit werden essentialisierende Debatten über die Möglichkeiten einer Eingliederung des Islam in den politisch-normativen Rahmen westlicher Gesellschaften geführt. Die kulturell bedingte Vielfalt muslimisch geprägter Zuwanderer, deren individuell unterschiedliche Identifikationen mit den religiösen und kulturellen Traditionen ihrer Ursprungsländer und nicht zuletzt die Diaspora bedingten Anpassungsprozesee innerhalb dieser Traditionen kommen dabei kaum zur Spracher. Das Ziel des Seminars ist es, mit Hilfe von Einzelreferaten und gemeinsamer Diskussion am Beispiel der muslimischen Diaspora im Westen, der Frage nach organisationellen, rituell-praktischen und theologisch-dogmatischen Veränderungs- und Anpassungsprozessen innerhalb einer Religion unter neuen gesellschaftspolitischen und sozio-kulturellen Bedingungen nachzugehen.
Lernziele s. kommentieres Vorlesungsverzeichnis
Voraussetzungen BA-Abschluss. Die Teilnahme von fortgeschrittenen Studierenden im BA-Studienprogramm ist möglich, jedoch ohne die Möglichkeit des Erwerbs von ECTS-Punkten.
Sprache Deutsch
Begrenzung bis 25 Studierende
Anmeldung UniPortal
Hinweise für MA-Studierende geeignet
Hörer-/innen Nein
Kontakt samuel-martin.behloul@unilu.ch
Reliigonswissenschaftliches Seminar, Frau Ch. Waghorn, Kasernenplatz 3, 6000 Luzern 7; Tel.: 041 228 73 88; e-mail: relsem@unilu.ch
Material s. kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
Literatur Empfohlene Literatur Vertivec Steven (2004), "Religion and Diaspora", in: Peter Antes/Armin W. Geertz/Randi Warne (eds.): New Approaches to the Study of Religion, Berlin & New York: Verlag de Gruyter, S. 275-304. Landmann, Nico (2005), "Der Islam in der Diaspora: Europa und Amerika", in: Werner Ende/Udo Steinbach (Hg.): Der Islam der Gegenwart, Bundeszentrale für politische Bildung, C.H. Beck, Bonn, S. 560-612. Schiffauer, Werner (2004), "Vom Exil- zum Diaspora-Islam. Muslimische Identitäten in Europa", in: Soziale Welt. Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Heft 4, S. 347-368.