Sie sind nicht angemeldet

Literatur und Wissenschaft


Dozent/in Prof. Dr. Christoph Hoffmann
Veranstaltungsart Proseminar
Code HS111316
Semester Herbstsemester 2011
Durchführender Fachbereich Wissenschaftsforschung
Studienstufe Bachelor
Termin/e wöchentlich (Di), ab 20.09.2011, 15:00 - 17:00 Uhr, 4.B51
Inhalt Literatur und Wissenschaft treten (mindestens) auf drei Weisen zueinander in Beziehung. 1. können Gegenstände, Handlungen und Schauplätze der Wissenschaften zum Thema literarischer Texte werden. Einen Schritt darüber hinaus ist es auch möglich, dass Inhalte und Darstellungsformen literarischer Texte durch wissenschaftliche Erkenntnisse bestimmt sind. Ein Beispiel für ersteres wäre der Frankenstein-Roman von Mary Shelley, ein Beispiel für letzteres sogenannte experimentelle, an formalen mathematischen Regeln orientierte Prosa und Lyrik. 2. gilt es in Erinnerung zu behalten, dass wissenschaftliche Erkenntnisse bis heute durchgängig in Texten festgehalten und vermittelt werden. Es stellt sich die Frage, ob diese Texte einfach nur ‚Behältnisse’ für die mitgeteilten Erkennisse darstellen, oder ob sie spezifische Funktionen übernehmen und eigene Wirkungen entfalten. Zu diesem Zweck sind die literarischen Formen der Wissenschaft (Aufsatz, Monographie, Handbuchartikel usw) nach ihren rhetorisch-narrativen Strategien sowie nach ihren institutionellen Bedingungen zu untersuchen. 3. nimmt man das Wort Literatur bei seiner etymologischen Wurzel, littera - Buchstabe, so bezeichnet es zunächst alles Geschriebene. Ein Literat ist eine Schreiberin und Schreiben bildet in den Wissenschaften eine Grundoperation des Forschens; sei es als Protokollieren, als Notieren, als Auflisten, als Exzerpieren usw. Diese Literaralien (Hans-Jörg Rheinberger) bilden Instrumente der Forschung, genauso wie technische Apparate oder mathematische Formeln. Was leisten diese Instrumente und welche Umstände bereiten sie dem Forschungsprozeß? Im Seminar wird allen drei Aspekten nachgegangen werden. Beabsichtigt ist ein erster Überblick über die möglichen Beziehungen zwischen Wissenschaft und Literatur, der später in weiteren Veranstaltungen vertieft werden soll.
Lernziele Diskussion rhetorischer und narrativer Aspekte wissenschaftlicher Texte; Rolle von Autorschaft in Literatur und Wissenschaft; explorative, forschende und experimentelle Funtionen literarischer Texte.
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme / 4 Credits
Hinweise Die Studierenden im BA-Studium können sich die Veranstaltung bei entsprechender Mehrleistung auch als Hauptseminar anerkennen lassen.
Hörer-/innen Ja
Kontakt christoph.hoffmann@unilu.ch
Literatur Die Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung mitgeteilt