Nietzsche und die Kulturwissenschaften
Dozent/in |
Tobias Brücker, MA |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
HS131091 |
Semester |
Herbstsemester 2013 |
Durchführender Fachbereich |
Kulturwissenschaften |
Studienstufe |
Bachelor
Master |
Termin/e |
wöchentlich (Mi), ab 18.09.2013, 10:00 - 12:00 Uhr, 4.B02 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
wöchentlich |
Inhalt |
In der Philosophie Friedrich Nietzsches gibt es keine objektive Wahrheit: Alles ist „menschlich“. Das heisst, alles ist Kultur: Erkenntnis, Wahrheit, Religion oder Moral. Damit wird eine Wissenschaft der Kultur zur Notwendigkeit. Jeder Gegenstand – sei es die Ernährung, die Liebe oder die Moral – besitzt so gesehen eine Kulturgeschichte. Friedrich Kittler zählt Nietzsche diesbezüglich gar zu den „Gründerhelden“ der Kulturwissenschaften. Ob als Philosoph, Philologe, Historiker oder Dichter: Nietzsches Methoden – etwa die Genealogie oder die „Kunst der Auslegung“ – halten sich nicht an disziplinäre Grenzen und gewinnen gerade dadurch einen vielseitigen Blick auf die im ständigen Werden begriffenen Phänomene der Kultur. Diese Vielfalt zeigt sich dann auch in Nietzsches Schreibformen, deren Spektrum von Aphorismen und Sprüchen über eine Autobiographie bis hin zu Gedichten und einem märchenhaften Roman reichen. Diese Variation von Schreibverfahren ist selbst schon Ausdruck eines neuen Verständnisses von Wissenschaft und Philosophie. Im Seminar wollen wir Nietzsches Vorstellung von Kultur, sowie deren Auswirkungen auf die Wissenschaft und das wissenschaftliche Schreiben nachgehen. Wir lesen u.a. Auszüge aus den Büchern Menschliches, Allzumenschliches, Fröhliche Wissenschaft und Genealogie der Moral. |
Sprache |
Deutsch |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Referat oder Essay) / 4 Credits
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Hörer-/innen |
Ja |
Kontakt |
tobias.bruecker@unilu.ch |
Literatur |
Cassirer, Ernst (op. 2001): Philosophie der symbolischen Formen. Hg. v. Claus Rosenkranz. Hamburg: F. Meiner.
Foucault, Michel (2007): Nietzsche, die Genealogie, die Historie. In: Werner Hamacher (Hg.): Nietzsche aus Frankreich. Hamburg: Europäische Verl.-Anst., S. 99–123.
Kittler, Friedrich A. (2000): Eine Kulturgeschichte der Kulturwissenschaft. München: Fink.
Konersmann, Ralf (2001): Das kulturalistische Paradox. In: Ralf Konersmann (Hg.): Kulturkritik. Reflexionen in der veränderten Welt. Orig.-Ausg. Leipzig: Reclam, S. 9–37.
Nietzsche, Friedrich (1999): Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe in 15 Bänden (KSA), hg. von Giorgo Colli und Mazzino Montinari. München, Berlin: DTV, de Gruyter.
Die Lektüre wird auf OLAT bereitgestellt.
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