Modelle: oder eine Sache in den Griff bekommen
Dozent/in |
Prof. Dr. Christoph Hoffmann |
Veranstaltungsart |
Masterseminar |
Code |
HS141108 |
Semester |
Herbstsemester 2014 |
Durchführender Fachbereich |
Wissenschaftsforschung |
Studienstufe |
Master |
Termin/e |
wöchentlich (Di), ab 16.09.2014, 15:00 - 17:00 Uhr, 4.B51 wöchentlich (Di), ab 23.09.2014, 15:00 - 17:00 Uhr, 4.B51 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Wöchenltlich |
Inhalt |
Modelle kommen in den Wissenschaften in ganz vielfältiger Weise vor; als Rechenmodelle (gepackt in mathematische Formeln und ausgeführt als ‚runs’), als graphische Entwürfe auf Papier oder 3D am Computer, als begrifflich formulierte in Form von Texten, als Modelle aus Draht, Holz, Pappe oder Styropor, als Modelle aus organischem Material (Präparate) und Modelle können sogar höchst lebendig sein (Modellorganismen). Modelle stehen in den Wissenschaften zwischen Theorie und Darstellung. Sie erschöpfen sich nicht darin, Geschehnisse und Phänomene begrifflich oder formal einzufassen (wie eine Theorie). Und sie zielen nicht allein auf die Vergegenwärtigung von Geschehnissen und Phänomenen (wie zunächst die Darstellung). Dabei sind Modelle ohne Zweifel (wie die Theorie) durch ein Moment der Abstraktion charakterisiert und ebenso geben sie (wie die Darstellung) Geschehnissen und Phänomenen eine Form, unter der sie Konkretion und Erfahrbarkeit finden. Darüber hinaus besitzen Modelle aber noch einige Aspekte mehr : Bedacht werden sie zB auch nach ihrer Evidenz und Anschaulichkeit oder nach ihrem operativen Nutzen als Werkzeuge zur Erschliessung und Handhabung von Geschehnissen und Vorgängen (zB Verkehrsmodelle). In einigen Wissenschaften bilden Modelle darüber hinaus die primäre Möglichkeit, einen Vorgang zu untersuchen (zB in der Geologie) oder Phänomene respektive Vorgänge überhaupt zu konstituieren (zB Klimaforschung oder Wirtschaftswissenschaften). Aufs Allgemeinste gesagt sind Modelle Mittel, eine Sache in den Griff zu bekommen. So betrachtet geben uns Modelle eine bestimmte Vorstellung von den Geschehnissen und Phänomenen, von denen sie Modell sein sollen. Im Seminar soll daher insbesondere danach gefragt werden, welche Voraussetzungen in Modellen gemacht werden, welche Umstände der Prozess der Modellierung dem entstehenden Modell auferlegt, welchen Beschränkungen das Modellieren unterliegt und welche stillschweigenden Werte und Einstellungen dabei ins Spiel kommen. Teil des Seminars sind zwei kleine Exkursionen in Luzern, bei denen wir Modellen ‚in action’ begegnen können. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sehr gerne auch Probleme der Modellierung aus ihrer eigenen Arbeit in das Seminar einbringen. Der verbindliche Seminarplan wird in der ersten vorbereitenden Sitzung abgesprochen. |
Lernziele |
Auseinandersetzung mit einem Grundmodus wissenschaftlicher Arbeit; Einsicht in die Bedingungen von Modellierungsprozessen in den Wissenschaften. |
Sprache |
Deutsch |
Abschlussform / Credits |
Bestätigte Teilnahme / 4 Credits
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Hinweise |
Beginn Lehrveranstaltung: 23.9.2014
Die Veranstaltung ist Teil des Angebots im Major Wissenschaftsforschung im Rahmen des ISK (MA). Dort zählt es für die Vertiefungsbereiche ‚Objekte’ und ‘Praktiken’ |
Hörer-/innen |
Ja |
Kontakt |
christoph.hoffmann@unilu.ch |
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