Unternehmenskritische Kampagnen. Öffentliche Dynamiken und organisationale Folgen
Dozent/in |
Luca Tratschin, MA |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
HS141235 |
Semester |
Herbstsemester 2014 |
Durchführender Fachbereich |
Soziologie |
Studienstufe |
Bachelor |
Termin/e |
wöchentlich (Mo), ab 15.09.2014, 10:00 - 12:00 Uhr, 4.B54 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Inhalt |
Unternehmen mussten in den letzten Jahrzehnten lernen, dass ihre gesellschaftliche Legitimität nicht ausschliesslich in der Akkumulation von Profit fundiert ist, wie Milton Friedman argumentiert hat. In der jüngeren Vergangenheit sahen sich Firmen zunehmend mit Erwartungen konfrontiert, die über den Bereich des „rein“ Ökonomischen hinausreichen, und mussten lernen, dass sie solchen Erwartungen mindestens in ihrer Aussendarstellung Rechnung tragen müssen. Unternehmen sollen nun offenbar nicht bloss Profit generieren, sondern sich z.B. auch für die Umwelt und Chancengleichheit einsetzen. Gerade der Prozess der Globalisierung, der sich laut vielen Beobachtern durch die Schwächung staatlicher Gestaltungskapazitäten auszeichnet, hat dazu geführt, dass Unternehmen nun als interessante Adressaten für Forderungen erscheinen, die bislang vor allem der Politik zugemutet wurden. Unternehmen sind so in den Fokus einer kritischen Öffentlichkeit gerückt und müssen damit rechnen, dass ihre Verfehlungen öffentlich angeprangert werden und sie sogar mit zunächst unwahrscheinlichen Zuständigkeitszuschreibungen überrascht werden können. Ein bedeutendes, wenn auch nicht exklusives Mittel, Unternehmen dazu zu bewegen „verantwortlich“ zu handeln, liegt dabei in der Lancierung unternehmenskritischer Kampagnen durch soziale Bewegungen und NGOs.
In diesem Seminar sollen unternehmenskritische Kampagnen von zwei Seiten ausgeleuchtet werden: Einerseits wird die Seite der beschuldigenden Akteure betrachtet und untersucht, auf welche rhetorischen und argumentativen Mittel sie in ihren Kampagnen zurückgreifen, um Unwahrscheinlichkeitsschwellen des Kampagnenerfolgs zu überwinden. In den Gegenstand des Interesses rückt dann die unternehmenskritische Kampagne als spezifische Form der öffentlichen Kommunikation. Andererseits soll die Seite der Unternehmen in den Blick genommen werden. Hier interessieren dann sowohl die öffentlichen Reaktionen von Unternehmen als auch die möglichen innerorganisationalen Folgen unternehmenskritischer Kampagnen. |
Sprache |
Deutsch |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
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Kontakt |
luca.tratschin@unilu.ch |
Material |
Texte werden über OLAT zugänglich gemacht. |
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