Hasskriminalität – die unterschätzte Gefahr
Dozent/in |
Prof. Dr. iur. Jürg-Beat Ackermann; Laura Baumann, MLaw |
Veranstaltungsart |
Seminar |
Code |
HS151155 |
Semester |
Herbstsemester 2015 |
Durchführender Fachbereich |
Seminare |
Studienstufe |
Bachelor |
Weitere Daten |
Einführungsveranstaltung: Dienstag, 12.05.2015 von 12-13 h im Raum 4.B51 |
Inhalt |
Das Phänomen der Hasskriminalität ist mit den jüngsten Attentaten in Paris und Kopenhagen erneut auf erschütternde Weise ins Bewusstsein aller gerückt. Als Hasskriminalität (hate crimes) werden http://de.wikipedia.org/wiki/straftat bezeichnet, bei welchen das http://de.wikipedia.org/wiki/opfer_(kriminologie) des Delikts vom Täter bzw. von Tätergruppen vorsätzlich nach dem generellen Kriterium der wirklichen oder vermuteten Zugehörigkeit zu einer http://de.wikipedia.org/wiki/soziale_gruppe ausgewählt wird und sich das Verbrechen entsprechend auch gegen die gewählte Gruppe als solche richtet. Wir wollen untersuchen, inwiefern z.B. Künstler, Frauen, Sinti und Roma, Homosexuelle, Trans- und Intersexuelle, Christen, Juden, Muslime, Deutsche, Italiener, Behinderte und Obdachlose in der Schweiz von Hasskriminalität betroffen sind. Wir fragen nach den Ursachen und Auswirkungen, den möglichen strafrechtlichen Reaktionen, nach der Implikation auf die Schuldfähigkeit und die Strafzumessung sowie nach wirksamen präventiven Massnahmen. Wir betrachten aktuelle Phänomene wie Pegida, Internet, School Shooters, politische Extremisten und untersuchen den brisanten Zusammenhang von Meinungsäusserungsfreiheit als Grundrecht und Hasskriminalität. Wir tun dies mit Schwerpunkt Schweiz, machen aber auch Vergleiche zu den USA, zu Grossbritannien und Deutschland.
Themen Allgemeine Themen
· Versuch einer strafrechtlichen Systematisierung der häufigsten Formen von Hasskriminalität
· Ursachen für Hasskriminalität – und ist das Strafrecht das richtige Mittel dagegen?
· Wirkungen von Hasskriminalität – und kann das Strafrecht diese Wirkungen abmildern?
· Hasskriminalität und strafrechtliche Schuld
· Hass als Straferhöhungs- oder Strafschärfungsgrund?
· Nationale sowie internationale präventive Massnahmen zur Unterbindung von Hasskriminalität
Hasskriminalität gegen Gruppen oder Gruppenmitglieder
· Sexismus als Hasskriminalität
· Behinderte und Hasskriminalität
· Obdachlose und Hasskriminalität
· Homosexuelle und Hasskriminalität
· Trans- und intersexuelle Menschen und Hasskriminalität
· Hasskriminalität gegen Christen
· Islamophobie als Hasskriminalität
· Antisemitismus als Hasskriminalität
· Sinti und Roma und Hasskriminalität
· Hasskriminalität gegen Deutsche in der Schweiz
· Hasskriminalität gegen Italiener in der Schweiz
· Radikaler Islamismus als Hasskriminalität
· Politische Delikte als Hassdelikte
· Aufstachelung zu Rassenhass als Hasskriminalität
Aktuelle Phänomene
· PEGIDA – unter der Optik strafrechtlich relevanter Hasskriminalität
· Internet und Hasskriminalität
· School Shooters – Amokläufe an Schulen als Ausdruck von Hasskriminalität
· Rechts- und Linksextremismus in der Schweiz und Hasskriminalität – anhand konkreter Vorfälle
· Fussballfan-Clubs und Hasskriminalität
· Terrorismus als Akt des Hasses?
· Hasskriminalität vor Abstimmungen
Hasskriminalität und (Grund)-Rechte des Menschen
· Charlie Hebdo Attentat: Die stille Preisgabe der Medienfreiheit?
· Hate-Speech und Meinungsfreiheit
· Hasskriminalitätsopfer im Strafprozess
· Hasskriminalität durch Strafverfolgungsbehörden
Strafrechtliche Reaktion auf Hasskriminalität in den USA, Deutschland und Grossbritannien
· Hate-Crime-Gesetzgebung der Vereinigten Staaten und die Entwicklung des rechtlichen Konzepts der Hasskriminalität
· Hasskriminalität im Vergleich Schweiz-Deutschland · Kritische Würdigung der Gesetzesprojekte zu Hasskriminalität in Deutschland · Hasskriminalität im britischen Rechtssystem |
Sprache |
Deutsch |
Begrenzung |
Ja, Beschränkung auf 18 Plätze |
Anmeldung |
Ja, via UniPortal |
Abschlussform / Credits |
Benotete schriftliche Arbeit und Referat / 6 Credits
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Hinweise |
Durchführung: 3. - 6. Februar 2016 in Engelberg
Kosten ca. CHF 150.-
Die Teilnahme an der Inputveranstaltung ist obligatorisch: An dieser Veranstaltung erhalten Sie nähere Informationen zum Seminar und das konkrete Thema Ihrer Seminararbeit. |
Hörer-/innen |
Nein |
Kontakt |
Allgemeine Informationen: seminar-rf@unilu.ch
juerg-beat.ackermann@unilu.ch
laura.baumann@unilu.ch |
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