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Innovation - Kreativität - sozialer Wandel


Dozent/in Luca Tratschin, MA
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS151462
Semester Herbstsemester 2015
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Bachelor
Termin/e wöchentlich (Mi), ab 16.09.2015, 13:15 - 15:00 Uhr, 3.B57
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt „Innovation“ ist ein Schlagwort, das in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Karriere hingelegt hat. Sie gilt Politikern als unbedingt förderungswürdig, Unternehmen suchen innovative Arbeitnehmer und Wissenschaft legitimiert sich gerne mit Verweis auf ihre Bedeutung für technologische und wirtschaftliche Innovationen. Man könnte formulieren, dass sich um den Begriff der Innovation bedeutsame Mythen der Gegenwartsgesellschaft ranken. Auffällig hierbei ist, dass das Schlagwort Innovation durchgehend positiv besetzt ist und dass es typischerweise Hoffnungen auf Wirtschaftswachstum und Wohlstandsvermehrung bedient. Gleichermassen wird „Kreativität“ – also das Vermögen, neues zu Schaffen – seit einiger Zeit als Kompetenz gegenüber der fortwährenden Reproduktion desselben präferiert. Schliesslich wird auch „sozialer Wandel“ regelmässig im politischen Bereich eingefordert – besonders von sozialen Bewegungen aber auch von politischen Leistungsträgern. Auch wenn „Innovation“, „Kreativität“ und „sozialer Wandel“ nicht austauschbar sind, so verweisen sie doch alle drei auf die gesellschaftliche Präferenz für Neues. In diesem Seminar soll die Frage verfolgt werden, was die gesellschaftlichen Bedingungen für die Umstellung von der Präferenz für Tradiertes und Bewährtes auf das Neue und Unbekannte sind. Weiterhin soll untersucht werden, wie gesellschaftliche Akteure versuchen, Innovation, Kreativität bzw. sozialen Wandel hervorzubringen. Schliesslich wird betrachtet, welche Fiktionen und Mythen gesellschaftlich rund um diese Themenbereiche produziert werden.
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
Kontakt luca.tratschin@unilu.ch
Material Texte werden über OLAT zugänglich gemacht.
Literatur · Etzkowitz, Henry; Leydesdorff, Loet (2000), The Dynamics of Innovation: From National Systems and „Mode 2“ to a Triple Helix of University-Industry-Government Relations, in: Research Policy 29: 109-123. · Joas, Hans (1992), Die Kreativität des Handelns, Frankfurt am Main: Suhrkamp. · Krücken, Georg (2006), Innovationsmythen in Politik und Gesellschaft, in: Arno Scherzberg et al. (Hg.), Kluges Entscheiden, Tübingen: Mohr Siebeck. · March, James G. (1991), Exploration and Exploitation in Organizational Learning, in: Organization Science 2(1) 71-87. · Nelson, Richard R.; Winter, Sidney G. (1977), In Search of a Useful Theory of Innovation, in: Research Policy 6: 36-76. · Ogburn, William F. (1969), Kultur und sozialer Wandel. Ausgewählte Schriften, Neuwied/Berlin: Luchterhand. S. 50-81. · Park, Robert Ezra (1904), Masse und Publikum. Eine methodologische und soziologische Untersuchung, Bern: Lack & Grunau. · Rogers, Everett M. 2003), Chapter 1: Elements of Diffusion, in: ders., Diffusion of Innovations, New York: Free Press. · Thürmann-Braun, Holger (2005), Innovation, Bielefeld: transcript. · Turner, Ralph H.; Killian, Lewis M. (1987), Collective Behavior, Englewood Cliffs: Prentice Hall.