Inhalt |
Die Lehrveranstaltung hat zum Ziel, in die systematische Betrachtung, Beschreibung und Analyse von Kunstwerken einzuführen. Wie können wir – auch ohne eingehendes Vorwissen im Fachbereich der Kunstgeschichte / den Bildwissenschaften – zu einem weiterführenden Verständnis von Kunst gelangen? Was eingeübt wird, ist die genaue Beobachtung und exakte Versprachlichung visueller Phänomene. Aufgabe ist es, geordnete Bildbeschreibungen zu erarbeiten, die sich präzise der fachlichen Terminologie bedienen sowie die wichtigsten Fragen benennen, denen für eine weiterführende Deutung über wissenschaftliche Recherchen nachzugehen wäre. Die Werkbetrachtungen werden zugleich erlauben, Einblick in die unterschiedlichen methodologischen Ansätze der Bildanalyse in ihrer historischen Entwicklung zu gewinnen. Die Lehrveranstaltung findet vor den Originalen in Schweizer Museen statt. Die Zeit vor Ort soll konzentriert für die gemeinsame Betrachtung und Beschreibung ausgewählter Kunstwerke sowie die Entwicklung von Fragestellungen für eine weiterführende Interpretation genutzt werden. Zugleich wird eine kritische Reflexion der jeweiligen Präsentation eingeübt (Ausstellungs-/Museumskritik). Vorgangsweise: Statt geschlossene Referate zu präsentieren bereiten jeweils ein bis zwei TeilnehmerInnen die Werkbetrachtung (Ausstellungskritik) vor. Aufgabe ist es, sich im Vorfeld über die wichtigsten (werk)biographischen, ikonographischen, technischen und (kultur)historischen Daten zu informieren und diese für die gemeinsame Betrachtung bereitzuhalten. Zugleich sollen die Verantwortlichen in der Lage sein, einen kurzen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu geben, der – nach gemeinsamer Entwicklung der wichtigsten Fragestellungen – an den Originalen geprüft und kritisch diskutiert wird (Vergleichsbeispiele sind in Form von Kopien mitzubringen). Der Leistungsnachweis erfolgt über die aktive mündliche Beteiligung vor Ort sowie über schriftliche Hausarbeiten (mehrere Bildbeschreibungen oder Ausstellungskritiken, in Einarbeitung der Diskussionsergebnisse). Diese schriftlichen Arbeiten sind während des Semesters zu leisten und werden gemeinsam zum Beginn einer Stunde besprochen. Programmdetails werden in der ersten Stunde, am Do., den 22.09.2016, bekanntgegeben. Aufgrund des Arbeitens vor den Originalen ist die TeilnehmerInnenzahl beschränkt. Die Fahrtkosten und Museumseintritte werden übenommen. (Keywords: Methoden der Kunstgeschichte/Bildanalyse. Vergleichendes Sehen. Einführung in die Schweizer Museumslandschaft. Kritik aktueller Ausstellungen. Geeignet für Studierende in den ersten Semestern und aus allen Fachbereichen.) |
Literatur |
Belting, Hans u.a. (Hg.), Kunstgeschichte. Eine Einführung, 7. Auflage, Berlin 2008. Boehm, Gottfried, Helmut Pfotenhauer (Hg.), Beschreibungskunst – Kunstbeschreibung. Ekphrasis von der Antike bis zur Gegenwart, München 1995. Brassat, Wolfgang, Hubertus Kohle, Methoden-Reader Kunstgeschichte. Texte zur Methodik und Geschichte der Kunstwissenschaft, Köln 2003. Bruhn, Matthias, Das Bild. Theorie – Geschichte – Praxis, Berlin 2008. D’Alleva, Anne, Methods and Theories of Art History, London 2005. Panofsky, Erwin, « Zum Problem der Beschreibung und Inhaltsdeutung von Werken der bildenden Kunst », in : Ders., Deutschsprachige Aufsätze, hg. v. Karen Michels und Martin Warnke, Berlin 1998, S. 1064-1077. Pfisterer, Ulrich (Hg.), Klassiker der Kunstgeschichte. Von Panofsky bis Greenberg, München 2007. Pfisterer, Ulrich (Hg.), Metzler Lexikon Kunstwissenschaft. Ideen, Methoden, Begriffe, 2. erweiterte und aktualisierte Auflage, Stuttgart 2011. Prochno, Renate, Das Studium der Kunstgeschichte. Eine praxisbezogene Einführung, Berlin 32008. Rimmele, Marius, Klaus Sachs-Hombach, Bernd Stiegler (Hg.), Bildwissenschaft und Visual Culture, Bielefeld 2014. |